Vegane Ernährung bei Krebs |
Katja Egermeier |
27.04.2023 14:30 Uhr |
Vor allem bei Krebs ist es dem DKFZ zufolge wichtig, einem Nährstoffmangel vorzubeugen und den Bedarf an durch vegane Ernährung kritischen Nährstoffen aus anderen Quellen zu decken. Viele Krebserkrankte verlören durch die Erkrankung selbst oder durch die Behandlung an Gewicht. Einer Mangelernährung bei Krebs müsse jedoch unbedingt vorgebeugt werden: »Bei stark untergewichtigen oder mangelernährten Patientinnen und Patienten sind manche Therapien schwierig oder manchmal sogar nicht möglich.«
Das DKFZ empfiehlt zudem, bei veganen Lebensmittel einen genauen Blick auf die Inhaltsstoffe zu werfen und stellt vor allem drei Produktgruppen, die häufig Bestandteil einer veganen Ernährung sind, in den Fokus:
Das Fazit der DKFZ zu veganer Ernährung bei Krebs fällt insgesamt differenziert aus: Grundsätzlich sei vegane Ernährung bei Krebs möglich, könne jedoch einen Mehraufwand bedeuten, um die notwendige Ausgewogenheit zu erreichen. Dazu müsse die Nährstoffversorgung regelmäßig von einem Arzt kontrolliert werden, um einen möglichen Mangel frühzeitig zu erkennen. Je nach Krankheitssituation könne von einer vollständig veganen Ernährung jedoch auch abgeraten werden.
Ob und welche speziellen Ernährungsweisen bei einer Krebserkrankung förderlich oder geeignet sind, hängt laut DKFZ immer von der individuellen Situation ab. »Eine gute Ernährung kann die Lebensqualität erhöhen und Patienten helfen, eine Krebserkrankung besser zu überstehen.« Pauschal ließen sich Aussagen zur »richtigen« Ernährung bei Krebs jedoch nicht treffen. Besonders wichtig ist der DKFZ der Hinweis, dass es nicht möglich ist, Krebs durch eine spezielle Ernährung oder besondere »Krebsdiäten« zu heilen. Von Diätformen oder Ernährungskonzepten, die solche Versprechungen machen, sei dringend abzuraten.
Potenziell kritischer Nährstoff | Pflanzliche Nährstofflieferanten |
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Protein | Hülsenfrüchte, Nüsse, Getreide (Vollkorn), Ölsamen, Kartoffeln - gezielt kombiniert (z. B. Getreide + Hülsenfrüchte, Sojaprodukte und/oder Ölsamen) |
langkettige Omega-3-Fettsäuren | mit Mikroalgenölen angereicherte Lebensmittel |
Vitamin D | einige Speisepilze (z. B. Champignons und Pfifferlinge), mit Vitamin D angereicherte Lebensmittel wie z. B. Margarine |
Riboflavin | Ölsamen, Nüsse, Hülsenfrüchte, verschiedene Gemüsearten (z. B. Brokkoli, Grünkohl) und Vollkorngetreide |
Calcium | Gemüse (z. B. Brokkoli, Grünkohl, Rucola), Nüsse, Hülsenfrüchte, Fleischersatz aus Soja (»texturiertes Sojaprotein«), Tofu, Mineralwasser (calciumreich, > 150 mg Calcium pro Liter), mit Calcium angereicherte Lebensmittel wie z. B. Milchersatzprodukte |
Eisen | Hülsenfrüchte, Ölsamen, Nüsse, Vollkorngetreide und verschiedene Gemüsearten (z. B. Spinat, Schwarzwurzeln), Beerenobst |
Jod | jodiertes und fluoridiertes Speisesalz sowie damit hergestellte Lebensmittel, mit Meeresalgen versetztes Meersalz mit definiertem Jodgehalt oder gelegentlich Verzehr von Meeresalgen mit moderatem Jodgehalt, wie z. B. Nori |
Zink | Vollkorn, Hülsenfrüchte, Ölsamen, Nüsse |
Selen | Kohl- (z. B. Brokkoli, Weißkohl), Zwiebelgemüse (z. B. Knoblauch, Zwiebeln), Pilze, Spargel, Hülsenfrüchte, Paranüsse |