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ME/CFS

Viel mehr als erschöpft

Die Multisystemerkrankung ME/CFS ist auch als chronisches Fatigue-Syndrom bekannt. Warum der Begriff missverständlich ist, was die Krankheit auszeichnet und welche Maßnahmen Patienten helfen können.
Barbara Döring
12.05.2023  08:30 Uhr

Vielfältige Symptome

Meist beginnt eine ME/CFS nach einer Infektion. Typischerweise treten oft langanhaltende Infekt-assoziierte Symptome wie grippeähnliches Gefühl, schmerzhafte Lymphknoten oder Halsschmerzen auf. Hinzu kommt mitunter eine Überempfindlichkeit gegenüber Gerüchen, Licht und Lärm. Als Brainfog (Gehirnnebel) bezeichnen Betroffene die oft gemeinsam auftretenden kognitiven Einschränkungen wie Konzentrations- und Gedächtnisprobleme, Probleme dabei, Worte zu finden und Sprachstörungen.

Oft bestehen Gelenk-, Kopf- oder Muskelschmerzen, die unterschiedlich stark ausgeprägt sein können und mitunter auch als generalisierte Schmerzen wie bei einer Fibromyalgie auftreten. Vielen Patienten machen häufig wiederkehrende Infektionen zu schaffen, bei denen sich die bestehenden Beschwerden weiter verstärken oder es kommen neu erworbene Allergien hinzu. Auch Dysfunktionen des autonomen Nervensystems sind zu beobachten wie Herzrasen, Schwindel, Reizdarm oder Reizblase. Manche Patienten haben Atembeschwerden oder sind besonders empfindlich gegenüber Kälte und Wärme. Fast alle Betroffenen leiden unter Schlafstörungen. Unbehandelt verläuft das ME/CFS in der Regel chronisch, schätzungsweise 60 Prozent der Patienten sind berufsunfähig.

Diagnosekriterien

Bei Verdacht auf ME/CFS wird der Arzt zunächst mögliche Ursachen einer andauernden Erschöpfung wie Mangelzustände, organische oder Autoimmunerkrankungen sowie psychische Erkrankungen wie eine Depression ausschließen. Eine Depression unterscheidet sich von der ME/CFS unter anderem dadurch, dass sich die Symptome oft durch körperliche Aktivität bessern, Patienten mit Depressionen sich jedoch eher zurückziehen, während ME/CFS-Betroffene meist aktiv nach Hilfe suchen. Auch eine Schlafapnoe ist abzuklären. Die Diagnose der ME/CFS erfolgt in der Regel über die sogenannten »Kanadischen Konsensus Kriterien – CCC«, mit denen der Grad der Fatigue und der Verschlechterung nach Belastung sowie Schlafstörungen, neurokognitive Symptome und Schmerzen erfasst werden. Ausschlaggebend sind zudem autonome, neuroendokrine und immunologische Symptome. Ein Kriterium für die Diagnose ist zudem, dass die Beschwerden bei Erwachsenen länger als sechs und bei Kindern länger als drei Monate bestehen.

Wie die Krankheit genau entsteht, ist nicht geklärt. Man geht davon aus, dass eine Infektion die Immunregulation mit der Folge von Autoimmunprozessen stört. Studien zeigen zudem, dass der Energiestoffwechsel vor allem der Muskulatur sowie die Gefäßregulation gestört sind. Anders als es jedoch bei der Fatigue bei vielen anderen Erkrankungen der Fall ist, spielen bei ME/CFS proinflammatorische Zytokine keine Rolle. Als Auslöser stehen virale Erreger wie das Epstein-Barr-Virus, Herpesviren, Enteroviren sowie Influenzaviren im Fokus. Ein Forschungsteam der Charité und des Max-Delbrück-Centers in Berlin konnte kürzlich nachweisen, dass auch eine Covid-19-Erkrankung ein ME/CFS triggern kann. Als bakterielle Auslöser stehen die durch Zecken übertragenen Borrelien, aber auch Chlamydien, Legionellen und Coxiellen in Verdacht. Spezielle diagnostische Marker, mit denen sich die ME/CFS diagnostizieren ließe, gibt es nicht.

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