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Nicht-Zöliakie-Weizensensitivität

Völliger Verzicht bei Glutensensitivität oft nicht nötig

Weizenhaltige Lebensmittel verursachen bei einigen Menschen unspezifische Beschwerden. Anstelle einer Zöliakie oder Allergie kann auch die Nicht-Zöliakie-Weizensensitivität vorliegen. Die genauen Auslöser sind unbekannt, völlig verzichten auf Glutenhaltiges müssen die Betroffenen aber meistens nicht.
Nicole Schuster
13.03.2020  09:00 Uhr
Völliger Verzicht bei Glutensensitivität oft nicht nötig

In Supermärkten finden sich immer mehr glutenfreie Lebensmittel. Doch nicht nur Menschen, die an einer bestätigten Zöliakie leiden, greifen hier vermehrt zu. Auch wer an der Weizensensitivität leidet, reagiert auf den Genuss von glutenhaltigen Lebensmitteln mit Beschwerden. Synonyme für die relativ neue Störung sind »Nicht-Zöliakie-Weizensensitivität« (NZWS), »Glutensensitivität«, »glutensensitive Diarrhö«, oder »glutensensitives Reizdarmsyndrom«. Im englischsprachigen Bereich spricht man überwiegend von »non-celiac gluten sensitivity« (NCGS).

»Bei der Weizensensitivität zeigen Erkrankte gastrointestinale und extraintestinale Symptome nach dem Verzehr glutenhaltiger Lebensmittel«, erzählt Diplom-Oecotrophologin und Diätassistentin Astrid Donalies vom Referat Öffentlichkeitsarbeit von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) in Bonn gegenüber dem PTA-Forum. Typisch sind Beschwerden im Magen-Darm-Bereich wie Durchfall, Bauchkrämpfe oder Völlegefühl. Aber auch unspezifische Symptome außerhalb des Magen-Darm-Trakts können auftreten, wozu Hautausschläge, Müdigkeit, eine verminderte Konzentration, Kopfschmerzen, Gelenk- und Muskelschmerzen, depressive Verstimmungen, Reizbarkeit oder eine Anämie zählen.

Viele Unklarheiten

An einer echten Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) leidet etwa ein Prozent der Bevölkerung. Ähnlich sehen die Zahlen für die Weizenallergie aus. Bei der Weizensensitivität ist die Prävalenz unklar. Schätzungen reichen von 0,6 bis sechs Prozent. »Laut der Deutschen Zöliakie-Gesellschaft könnten unter Reizdarmpatienten bis zu 30 Prozent an der Nicht-Zöliakie-Nicht-Weizenallergie-Weizensensitivität leiden. Frauen in jüngerem und mittlerem Alter scheinen eher betroffen zu sein«, sagt Donalies.

Die Pathologien der Glutenunverträglichkeit und Weizenallergie sind klar. Bei der erstgenannten Störung handelt es sich um eine Mischform aus Autoimmunerkrankung und Allergie und bei der Weizenallergie um eine echte Allergie. Weder allergisch bedingt noch Folge eines fehlgeleiteten Immunsystems ist jedoch die Weizensensitivität. Die genaue Ursache ist noch unklar. Wissenschaftler nehmen an, dass außer Lebensmittelbestandteilen auch die individuelle Veranlagung, der Immunstatus, die Zusammensetzung der Darmflora und die Verarbeitung des Lebensmittels eine Rolle spielen.

Verdächtigt werden als auslösende Inhaltsstoffe neben Gluten auch verschiedene andere häufige Inhaltsstoffe von Getreiden wie Weizenkeimlektine (wheat germ agglutinin, WGA) oder Phytinsäure. Ein weiterer Kandidat, der als Auslöser infrage kommen könnte, sind die fermentierbaren Oligo-, Di- und Monosaccharide und Polyole (FODMAPs), zu denen zum Beispiel Fructane zählen. Diese Kohlenhydrate werden nicht oder nur langsam aus dem Darm ins Blut aufgenommen. Am häufigsten als Auslöser nennen Wissenschaftler jedoch die Amylase-Trypsin-Inhibitoren (ATIs).

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