Wann Demenz heilbar ist |
Katja Egermeier |
30.01.2024 16:00 Uhr |
Auch wenn es manch einer lieber verdrängen würde: Gedächtnisprobleme sollten immer so früh wie möglich ärztlich untersucht werden. Denn frühzeitige Behandlung verbessert in jedem Fall die Behandlungsmöglichkeiten. / Foto: Getty Images/AlexRaths
Der Begriff Demenz steht als Oberbegriff für mehr als 50 Erkrankungen. Die bekannteste und häufigste Form davon ist mit 60 bis 70 Prozent die Alzheimer-Demenz, eine primären Demenz, bei der Nervenzellen im Gehirn absterben und die bislang weder heil- noch aufhaltbar ist.
Doch nicht immer handelt es sich beim Auftreten von typischen Demenzsymptomen auch um eine unheilbare Erkrankungsform. Bei den sekundären Demenzformen ist die Demenz Folge einer anderen Grunderkrankung und damit häufig reversibel. Wird diese erkannt, können die Symptome behandelt und häufig sogar vollständig beseitigt werden. Reversible Demenzen machen etwa 9 bis 10 Prozent aller Demenzerkrankungen aus. Folgende Grunderkrankungen können der Auslöser sein:
Der Normaldruckhydrozephalus (NPH) ist eine Sonderform des Hydrozephalus und wird auch als Altershirndruck bezeichnet. Dabei ist der Abfluss des Nervenwassers im Kopf gestört, mit der Folge, dass zu viel Nervenwasser auf das Gehirn drückt und es auf Dauer schädigen kann. Gedächtnisprobleme sind typisch für Menschen NPH, häufig wird eine beginnende Demenz vermutet. Weitere Symptome sind Blasenschwäche und Unsicherheit beim Gehen.
Altershirndruck kann durch eine kleine Operation behoben werden. Mit dem Druck verschwinden auch die Gedächtnisstörungen. Je früher die Krankheit erkannt und behandelt wird, desto besser die Ergebnisse.
Ein Delir (oder Delirium) ist ein vorübergehender, akuter Verwirrtheitszustand mit vielfältigen Symptomen: Bewusstsein, Aufmerksamkeit und Gedächtnis sind gestört. Anders als eine sich schleichend entwickelnde Demenz tritt das Delir plötzlich auf und ist zeitlich begrenzt.
Auslöser für ein Delir kann körperlicher Stress (schwerer operativer Eingriff, falsche Medikamente, Dehydrierung, Infektionen, Schlaganfall, Herzinfarkt) wie auch emotionale Belastung sein (Schmerzen, Schock).
Ein Delir kann lebensbedrohlich sein, weshalb bei Verdacht immer sofort der notärztliche Dienst gerufen werden sollte. Es ist grundsätzlich gut behandelbar, Betroffene können sich vollständig erholen.