Wann Lärm den Ohren schadet |
Anders als bei der Altersschwerhörigkeit sind von einer Lärmschwerhörigkeit nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder betroffen. Wie sehr, das zeigt ein Kinder-Umwelt-Survey des Umweltbundesamtes, in dem von 2003 bis 2006 1000 Kinder zwischen acht und 14 Jahren auf ihre Lärmbelastung hin untersucht wurden. Rund 13 Prozent der Kinder wies bei mindestens einer Testfrequenz einen Hörverlust von mehr als 20 dB auf, 2,4 Prozent von mehr als 30 dB.
Die WHO empfiehlt für Kinder eine maximale Lautstärke von 75 dB. In der Praxis wird die maximale Lautstärke für Kinderspielzeuge in Deutschland durch die europäische »Spielzeugrichtlinie« und die dazugehörige Europa-Norm 71-1 festgelegt. Diese sieht vor, dass Spielzeug, das mit einem Abstand von 2,5 cm zum Ohr benutzt wird, einen Spitzenschalldruckpegel von 110 dB und einen Mittelwert von 60 bis 70 dB erreichen darf. Beim Spielen verwenden Kinder die Spielzeuge häufig jedoch deutlich näher am Ohr und sind damit erheblich höheren Schallpegeln ausgesetzt. Zur Verdeutlichung: Eine Erhöhung des Schallpegels um 10 dB empfindet der Mensch als Verdopplung der Lautstärke.
Die Verbraucherzentrale rät deshalb beim Spielzeugkauf, alle geräuschvollen Produkte vor der Benutzung durch Kinder immer erst selbst zu testen. Wenn man es selbst als zu laut empfindet, ist das ein Zeichen, dass sich das Spielzeug für Kinder nicht eignet. Orientierung bietet darüber hinaus auch das »GS-Zeichen«. Es steht für geprüfte Sicherheit und garantiert, dass die Grenzwerte bei akustischem Spielzeug eingehalten werden. Kopfhörer für Kinder sollten zudem eine Schallpegelbegrenzung haben.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) stellt auf ihrer Website einen Fragebogen zur Verfügung, mit dem der Familienalltag schnell und unkompliziert auf seine Lärmbelastung hin überprüft werden kann.