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Entzündung

Wann Ohrenschmerzen gefährlich werden

Viele Entzündungen des Ohrs verschwinden von selbst wieder, allerdings nicht alle. So können sich Entzündungen schlimmstenfalls bis in das Gehirn ausdehnen oder eine gefährliche Ursache haben, wie ein Cholesteatom.
Nicole Schuster
31.08.2023  08:30 Uhr

Wenn mit den Ohren etwas nicht in Ordnung ist, quälen meist gleich starke Schmerzen. Zahlreiche Nerven aus dem Gesicht durchziehen dort die feine Haut und machen die Ohren besonders schmerzempfindlich. Die Ursache kann in einem der verschiedenen Teile des Ohres wie äußerer Gehörgang, Trommelfell, Mittelohr oder Innenohr liegen. Aber auch eine Entzündung der Neben- und Stirnhöhlen kann sich bis in den Bereich des Ohres ausdehnen.

Tückisch ist, dass die Ohren bisweilen schmerzen, obwohl die Störung irgendwo anders zu suchen ist. Beispielsweise können Zahn- oder Kieferprobleme oder Störungen an der Halswirbelsäule für Ohrenschmerzen sorgen. Bereits gewöhnliche Halsschmerzen können bis zu den Ohren ausstrahlen. Die Bereiche sind eng über Nervenbahnen und Muskelstränge miteinander verbunden. Manchen Patienten mit Ohrenschmerzen kann daher der Hals-Nasen-Ohren-Arzt nicht weiterhelfen und sie müssen sich an einen Neurologen, Zahnarzt oder Orthopäden wenden.

Meistens ist der Grund für Ohrenschmerzen jedoch naheliegend. Ein Schwimmbadbesuch kann mit einer Gehörgangentzündung (Otitis externa) enden. Von einem Flug kann ein leichter Druck im Ohr zurückbleiben. Im Rahmen einer Erkältung kann sich eine Mittelohrentzündung (Otitis media) entwickeln. Oft verschwinden die Beschwerden innerhalb weniger Tage von selbst wieder. Halten die Ohrenschmerzen allerdings länger als zwei Tage an, läuft Sekret aus den Ohren (Otorrhoe) oder treten weitere Symptome wie Hörprobleme, Schwindel oder Fieber auf, sollten die Schmerzen abgeklärt werden. Das Gleiche gilt, wenn das Ohr mechanisch verletzt wurde.

Vom Alter abhängig

Bei Kindern bis etwa zum sechsten Lebensjahr liegt bei Ohrenschmerzen in den meisten Fällen eine Otitis media vor. Voraus geht in der Regel eine Infektionskrankheit wie eine Erkältung, Grippe oder Nasennebenhöhlen-Entzündung. Kleine Kinder sind besonders anfällig, da bei ihnen das Höhlensystem des Nasenrachenraums noch enger ist als bei Erwachsenen. Wenn die Schleimhäute anschwellen oder eine Rachenmandel vergrößert ist, wird die mittlere Höhle des Hörorgans nicht mehr richtig belüftet. Es entsteht Unterdruck und Keime dringen über die Eustachische Röhre ins Mittelohr ein. Pulsierende, dumpfe oder drückende Schmerzen und ein unangenehmes Druckgefühl im Ohr beginnen meist plötzlich. Die Schmerzen können ein- oder beidseitig sein und quälen abends und nachts besonders.

In der Regel heilt die akute Otitis media von alleine innerhalb weniger Tage wieder ab. Trotzdem rät das Apothekenteam, einen erkrankten Säugling oder ein Kleinkind dem Arzt vorzustellen. Er betreut die Behandlung und kann bei Bedarf abschwellende Nasentropfen, schleimlösende Mittel oder Analgetika verschreiben. Antibiotika sind nur in Ausnahmefällen oder bei Kindern unter sechs Monaten erforderlich. Bisweilen kann bei einer Mittelohrentzündung das Trommelfell reißen. Ein Schutz der Natur, denn so kann der Eiter abfließen, die Schmerzen lassen dann meist schlagartig nach. Die verletzten Stellen schließen sich innerhalb von ein bis zwei Wochen wieder.

Wenn die Entzündung zu lange andauert, steigt das Risiko für Komplikationen wie eine Mastoiditis. Dabei handelte es sich um eine akute Entzündung des Warzenfortsatzes des Schläfenbeins, die sich durch Rötung, Schwellung und Berührungsschmerz dieses Knochens hinter dem Ohr äußert. Die Entzündung kann auf benachbarte Hohlräume übergehen, bis hin zu en Hirnhäuten. Um das zu verhindern, muss eine Mastoiditis rechtzeitig behandelt werden. Mitunter kann eine Antibiose, die oral zu Hause oder intravenös im Krankenhaus erfolgt, ausreichen. In den meisten Fällen muss jedoch bei einer akuten Mastoiditis operativ der Warzenfortsatz ganz oder teilweise entfernt werden.

Wenn eine Mittelohrentzündung immer wiederkehrt, könnten sich die kindlichen Polypen, die sogenannten Adenoiden, vergrößert haben. Sie können in einer Operation entfernt werden. Eine chronische Otitis media kann zu einem Cholesteatom führen. Dabei wachsen Hautzellen des Gehörgangs durch das Trommelfell in das Mittelohr hinein und breiten sich dort aus. Gehörknöchelchen können beschädigt oder ganz zerstört werden. Unbehandelt kann eine bleibende Hörstörung resultieren, die Erkrankung kann schlimmstenfalls auch tödlich enden.

Charakteristisch für ein Cholesteatom ist auch ein immer wiederkehrender, stark riechender Ausfluss aus dem betroffenen Ohr. Ein Cholesteatom muss von einem Spezialisten operativ entfernt werden. Weil das Krankheitsbild selten ist, wird es nicht von jedem HNO-Arzt als solches erkannt. Eltern sollten bei einem Verdacht auf jeden Fall einen Spezialisten in einer HNO-Klinik aufsuchen.

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