Wann Ohrenschmerzen gefährlich werden |
Bei einer Innenohrentzündung (Labyrinthitis, Otitis interna) handelt es sich um eine seltene, meist bakteriell bedingte Erkrankung. Schwerhörigkeit und Ohrgeräusche sowie Gleichgewichtsstörungen in Form eines Drehschwindels sind typische Symptome, Übelkeit und Erbrechen können ebenfalls auftreten. Ein weiteres Zeichen sind unkontrollierte Augenbewegungen zur kranken Seite (Reiz-Nystagmus). Es ist wichtig, die Innenohrentzündung frühzeitig zu behandeln, da sonst das Gehör und das Gleichgewichtsorgan dauerhaft geschädigt werden können und Komplikationen wie eine Hirnhautentzündung (Meningitis) auftreten können.
Zur Behandlung werden Patienten stationär aufgenommen und bekommen je nach Auslöser intravenöse Antibiotika oder Virostatika (Aciclovir). Die Symptome klingen nur langsam ab, sodass Geduld gefragt ist. Patienten halten in dieser Zeit Bettruhe und vermeiden schnelle Richtungsänderungen. Wenn das Mittelohr ebenfalls entzündet ist, kann der Arzt zur Entlastung das Trommelfell durchstechen. Damit sich die Öffnung nicht gleich wieder verschließt, bringt der Arzt ein sogenanntes Paukenröhrchen zur Drainage und Belüftung ein (Paukendrainage).
Bei Ohrenschmerzen gilt daher, dass diese nicht per se auf die leichte Schulter genommen werden sollten und sich Patienten besser zu früh als zu spät ärztliche Hilfe holen. Auf Hausmittel wie Infrarotlicht greifen sie nur zurück, wenn sicher ist, dass keine ernste Erkrankung vorliegt. Wenn rechtzeitig eine effektive Therapie eingeleitet wird, sinkt das Risiko, dass Komplikationen auftreten und Schäden irreversibel sind.