Warum Ambrosia für Allergiker riskant ist |
Ambrosia blüht von Juli bis Oktober. Ambrosia kann dem Polleninformationsdienst zufolge noch bis zum Absterben beim ersten Frost Pollen produzieren und abgeben. Diese werden Kniffka zufolge über weite Strecken geweht – auch aus Nachbarländern nach Deutschland. Regen sei gut für Allergiker. »Denn die Niederschläge waschen Ambrosia-Pollen schnell wieder aus.« Eine Pflanze produziert Tausende von Samen. Diese können Fachleuten zufolge über Jahre hinweg im Boden keimfähig bleiben – was die Ausbreitung von Ambrosia fördert.
Unter anderem bietet der DWD im Internet einen Pollenflug-Gefahrenindex. Hier kann man sich für den aktuellen und die kommenden beiden Tage dazu informieren, wie hoch die Belastung in verschiedenen Regionen ist. Die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst veröffentlicht auf ihrer Homepage unter anderem eine Wochenpollenvorhersage für Deutschland.
Ambrosia ist laut Polleninformationsdienst zwischen 15 und 180 Zentimeter hoch, die Stängel der einjährigen Pflanze stark verzweigt und zur Blütezeit leicht rötlich gefärbt. Bei der Bestimmung sollte man der LUBW zufolge insbesondere auf die Blattform, die Blattunterseite und Behaarung des Stängels achten. Die Blattunterseite sei nur wenig heller gefärbt als die Blattoberseite.
Sie stammt aus Nordamerika. Mitte des 19. Jahrhunderts gelangten laut LUBW Samen mit sonnenblumenhaltigen Saat- und Futtermischungen nach Europa. In Ungarn, Italien und Frankreich ist Ambrosia nach Angaben des Julius Kühn-Instituts (JKI), dem Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, schon länger als Problempflanze bekannt – nicht nur wegen der stark allergieauslösenden Pollen, sondern auch als lästiges Unkraut in der Landwirtschaft.
Ambrosia wächst laut LUBW an gut belichteten, vegetationsarmen Standorten. Man finde sie zum Beispiel auf Brachflächen, Neubaugebieten, Erddeponien, an Randstreifen und Böschungen von Wegen, Straßen, Autobahnen und Gleisen, aber auch in Gärten und landwirtschaftlich genutzten Flächen, auf denen etwa Sonnenblumen oder Mais angebaut werden.
Nach Auskunft von DWD-Expertin Kniffka ist der Hauptverbreitungsweg Vogelfutter. »In osteuropäischen Gebieten, in denen viel Vogelfutter angebaut wird, und auch dort, wo Sonnenblumen angebaut werden, tritt Ambrosia am häufigsten auf.«
Die Pflanze ist nicht sehr frostresistent. »Daher spielt auch der Klimawandel eine Rolle, dass sie mittlerweile doch permanent anzutreffen ist«, erklärt Kniffka. Mittlerweile sei die Art in Deutschland etabliert, insbesondere im Süden und Südwesten, im südlichen Brandenburg und Hessen. »Vor allem im südlichen Brandenburg befindet sich ein Hotspot, wie unsere Messungen zeigen.«