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Neue STIKO-Empfehlung
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Warum bei der Meningokokken-Impfung jetzt alles anders ist

Bei den Empfehlungen zur Meningokokken-Impfung hat sich Grundlegendes geändert: Gehörten bislang Impfungen gegen die Serogruppe B und C zum Standardprogramm für Babys, entfällt nun die Immunisierung gegen C-Meningokokken. Neu hinzu kommt dagegen eine Vierfachimpfung für 12- bis 14-Jährige gegen Meningokokken der Gruppe A, C, W und Y.
AutorKontaktElke Wolf
AutorKontaktUlrich Enzel
Datum 17.12.2025  08:00 Uhr
Warum bei der Meningokokken-Impfung jetzt alles anders ist

Für Kinder im Alter von 12 bis 14 Jahren empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) nun eine Impfung gegen Meningokokken. Ziel sei einerseits der Schutz einer der Altersgruppen mit dem höchsten Erkrankungsrisiko, andererseits solle dadurch die Verbreitung der Erreger in der gesamten Bevölkerung nachhaltig verringert werden, heißt es im Epidemiologischen Bulletin vom 30. Oktober 2025.

Die Impfempfehlung betrifft die vier Serogruppen der Meningokokken A, C, W und Y mit einem der drei altersgerecht zugelassenen quadrivalenten Konjugatimpfstoffe (MenQuadfi® von Sanofi Winthrop, Menveo® von Glaxo-Smith-Kline und Nimenrix® von Pfizer). Erfahrungsgemäß wird es nun noch einige Monate dauern, bis diese tetravalente Impfung tatsächlich als Kassenleistung angeboten und abgerechnet werden kann.

Diese Impfung soll unabhängig vom Impfstatus gegen Meningokokken als Einmaldosis durchgeführt werden. Wer älter ist, kann eine Nachholimpfung bekommen. Diese sollen laut STIKO junge Menschen bis zum 25. Geburtstag erhalten. Es empfiehlt sich, diese Immunisierung im Rahmen der routinemäßigen J1-Vorsorgeuntersuchung vorzunehmen. Gut zu wissen: Die Verabreichung kann zeitgleich mit den weiteren von der STIKO empfohlenen Impfungen für diese Altersgruppe erfolgen, also die Vierfachimpfung gegen Diphtherie, Tetanus, Pertussis und Poliomyelitis sowie die Impfung gegen Humane Papillomaviren.

Meningokokken sind Bakterien, die durch Tröpfcheninfektion übertragen werden. Sie können Hirnhautentzündungen (Meningitis) oder eine Blutvergiftung (Sepsis) auslösen. Die Erkrankungen sind laut den Impfexperten in Deutschland zwar »sehr selten, verlaufen jedoch meist sehr schwerwiegend«. Die Todesfallrate betrage 7 bis 15 Prozent, viele Überlebende litten an schweren Langzeitfolgen wie Hydrozephalus, Epilepsie, chronisches Nierenversagen, Amputationen, Hörverlust und psychische Störungen. Laut epidemiologischen Daten weisen Jugendliche im Alter von 15 bis 19 Jahren das höchste Risiko für invasive Meningokokken-Erkrankungen dieser Untergruppen auf. Daher sollte vor dem Erreichen dieses Alters ein Immunschutz aufgebaut werden.

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