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Neue STIKO-Empfehlung
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Warum bei der Meningokokken-Impfung jetzt alles anders ist

Bei den Empfehlungen zur Meningokokken-Impfung hat sich Grundlegendes geändert: Gehörten bislang Impfungen gegen die Serogruppe B und C zum Standardprogramm für Babys, entfällt nun die Immunisierung gegen C-Meningokokken. Neu hinzu kommt dagegen eine Vierfachimpfung für 12- bis 14-Jährige gegen Meningokokken der Gruppe A, C, W und Y.
AutorKontaktElke Wolf
AutorKontaktUlrich Enzel
Datum 17.12.2025  08:00 Uhr

Impfplan für Kleinkinder

Diese neue Empfehlung der STIKO hat auch Folgen für die Impfempfehlungen für Kleinkinder: Bisher gehörte der Schutz vor Meningokokken der Untergruppe C zu den Standardimpfungen für Kinder ab dem zweiten Lebensjahr. Nun entfallen der STIKO-Rat zu dieser Impfung wie auch der empfohlene Nachholtermin bis zum Alter von 18 Jahren.

»Die Zahl invasiver Erkrankungen durch Serogruppe C ist in den vergangenen Jahren in Deutschland kontinuierlich gesunken«, heißt es vonseiten der STIKO. Aktuell würden nur noch Einzelfälle beobachtet, »sodass der Nutzen einer Impfung im Kleinkindalter nach dem vollendeten ersten Lebensjahr als sehr gering eingeschätzt wird«. Durch den Wegfall werde auch der Impfkalender entzerrt, was die frühzeitige Impfung gegen andere relevante Krankheitserreger wie Pneumokokken unterstütze, hoffen die Experten.

Bestehen bleibt die noch relativ neue Empfehlung, Säuglinge ab einem Alter von zwei Monaten gegen Meningokokken B zu schützen. Gemäß Fachinformation besteht die Impfserie im Alter von 2 bis 23 Monaten aus drei Impfdosen im Alter von 2, 4 und 12 Monaten, ab dem Alter von 24 Monaten bis zum fünften Geburtstag aus zwei Impfdosen. Die Kleinen sind dem RKI zufolge am häufigsten von Infektionen mit B-Meningokokken betroffen. Daher gehört der Schutz davor seit 2024 zu den Standardimpfungen von Säuglingen. Zur Verfügung steht hier der Impfstoff Bexsero® von GSK, der vier rekombinante bakterielle Antigene enthält. Die Impfdosen sollten im Alter von zwei, vier und zwölf Monaten verabreicht werden. Nachholimpfungen werden für Kinder bis zum fünften Geburtstag empfohlen.

Warum wird die quadrivalente Meningokokken-Impfung gegen die Gruppen A, C, W und Y nicht auch Kleinkindern empfohlen? Laut Angaben der STIKO kommen bei den Kleinen invasive Verläufe, die auf diese Serogruppen zurückzuführen sind, ziemlich selten vor. Aber nicht zu vergessen: Die Indikationsimpfempfehlung gegen A-, C-, W- und F-Meningokokken sowie der Gruppe B für gesundheitlich gefährdete Personen, einschließlich Säuglingen und Kleinkindern, mit angeborener oder erworbener Immundefizienz bleibt hiervon unberührt bestehen.

Der zentrale Grund für diese radikale Überarbeitung der STIKO-Impfempfehlung gegen Meningokokken ist die vor allem nach der Covid-19-Pandemie zu beobachtende Verschiebung der Serogruppen. Altersübergreifend nahm in den vergangenen 10 Jahren die Inzidenz der Serogruppe C kontinuierlich ab. Die Serogruppe Y hat sich dagegen in allen Altersgruppen ausgebreitet, verstärkt ab einem Alter von 70 Jahren mit invasiven Verläufen. Noch stärker verbreitet haben sich die B-Meningokokken – vor allem bei jüngeren Altersgruppen bis zum Alter von 25 Jahren. 

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