Warum Blutplasma so begehrt ist |
Blut und Blutprodukte sind unverzichtbar in der medizinischen Versorgung. Doch nur 3,5 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland spendet nach Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) regelmäßig Blut. Rund ein Drittel könnte das aber grundsätzlich tun. Das bei der Vollblutspende entnommene Plasma kann nicht den notwendigen Bedarf decken. Dringend gebraucht werden dem DRK-Sprecher Patric Nohe zufolge daher auch Plasmaspenderinnen und -spender. Doch davon gibt es noch zu wenige.
Die alternde Bevölkerung bereitet dem Arbeitskreis Blut beim Bundesgesundheitsministerium zusätzliche Sorgen. 55 Prozent der regelmäßigen Vollblutspenderinnen und -spender sind demnach über 45 Jahre. Zudem sank der Erstspenderanteil in den vergangenen zehn Jahren vor allem bei jungen Erwachsenen. »Das stellt die stabile Versorgung mit Blut- und Blutprodukten zukünftig vor besondere Herausforderungen«, so die Expertinnen und Experten.
Blut und Plasma wird durch Spendedienste des DRK, in Kliniken und von privaten Diensten gewonnen. Ein wichtiges Standbein für Plasma sind Unternehmen wie CSL, das Mitte Oktober in Karlsruhe das 15. Plasma Center in Deutschland eröffnet hat. Blutspendedienste allein können den Bedarf weltweit an Plasma nicht decken. Das bei rund 35.000 Blutspenden jährlich gewonnene Plasma am Klinikum Stuttgart wird meist zur Versorgung der eigenen Patientinnen und Patienten gebraucht. Deshalb sind zusätzlich private Plasma-Zentren nötig.
Laut CSL Plasma benötigt allein eine Patientin oder ein Patient mit Immundefekt etwa 130 Plasmaspenden pro Jahr, eine Hämophilie-Patientin oder ein Hämophilie-Patient 1200. Nach Schätzung des Unternehmens sind rund 20000 chronisch kranke Menschen in Deutschland auf Medikamente angewiesen, die aus Blutplasma hergestellt werden. Der Bedarf nehme stetig zu. »Global besteht zurzeit ein großer Mangel an Plasma, daher ist jeder Tropfen eine Hilfe für kranke Patientinnen und Patienten in Deutschland und auf der ganzen Welt«, sagt Nohe vom DRK-Blutspendedienst.