Warum Blutplasma so begehrt ist |
Nach dem Transfusionsgesetz soll die Spendeentnahme »unentgeltlich« erfolgen. Eine Entschädigung kann demnach gleichwohl gewährt werden – je nach Aufwand und Spendeart. Beim Klinikum Stuttgart beispielsweise erhalten Spenderinnen und Spender so Fahrtkostenersatz, beim DRK eine kleine Mahlzeit. Weil eine Plasmaspende länger dauert, gibt es dabei eine Aufwandsentschädigung. Bei CSL liegt diese bei einer Abgabemenge von 750 Millilitern bei 24 Euro.
Der Grundsatz der Unentgeltlichkeit soll nach Angaben des Gesundheitsministeriums gewährleisten, dass der menschliche Körper und seine Bestandteile nicht zum Handelsobjekt werden. Dieser europaweite ethische Grundsatz sollte aus Sicht der DRK-Blutspendedienste auch bleiben. Monetäre Anreize könnten dazu führen, dass falsche Angaben im Anamnesebogen gemacht werden. Das könnte Qualitätsstandards und auch die Gesundheit der Spenderinnen und Spender gefährden.
Land und Bund setzen angesichts des demografischen Wandels bereits auf mehr Öffentlichkeitsarbeit. Es müsse ein Verständnis der Spende als gesamtgesellschaftliche Aufgabe etabliert werden. Für den Arbeitskreis Blut wären zudem nicht-materielle Anreize denkbar wie ein Gesundheitscheck oder Auszeichnungen für eine bestimmte Anzahl an Spenden.
Was speziell die Plasmaspende angeht, sieht man bei CSL die Herausforderung, diese bekannter zu machen. »Grundsätzlich kommt jede gesunde Person ab 18 Jahren dafür infrage.« Ob Vollblut- oder Plasmaspende – DRK-Experte Nohe hofft auf Solidarität und Einsicht: »Jeder könnte schnell auf die Spende einer anderen Person angewiesen sein.«