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Warum die Neuinfektionen trotz Lockerungen nicht steigen

Menschen sitzen wieder in Restaurants, sie gehen shoppen oder zum Friseur – die Beschränkungen in der Corona-Krise wurden inzwischen weitreichend gelockert. Bislang hat dies nicht zu einem Anstieg der Neuinfektionen geführt – obwohl Experten das im Vorfeld befürchtet hatten.
dpa
27.05.2020  15:00 Uhr
Warum die Neuinfektionen trotz Lockerungen nicht steigen

Dem Robert-Koch-Institut (RKI) wurden in den vergangenen Tagen rund 300 bis 600 neue Corona-Fälle pro Tag gemeldet. Zum Vergleich: An einigen Tagen Anfang April waren es noch rund 6000 Neuinfizierte täglich. Warum ist die Lage trotz der vielen Lockerungen so stabil?

Eine wichtige Rolle für die Beurteilung des Infektionsgeschehens spielt die sogenannte Reproduktionszahl. Sie gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter durchschnittlich ansteckt. Liegt sie dauerhaft unter 1, flaut die Epidemie langsam ab. Für Anfang März schätzte das RKI diese Kennziffer auf rund 3: Ein Infizierter steckte also im Schnitt drei weitere Menschen an.

Weniger Ansteckung durch Personen mit Symptomen

Noch bevor die Beschränkungen eingeführt worden sind, sei dieser Wert aber bereits auf 1 gesunken, sagt die Virologin Melanie Brinkmann vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig. »Das Verhalten der Menschen hat sich schon vorher verändert«, erläutert sie. Aus Sorge vor einer Ansteckung seien viele Menschen weniger unterwegs gewesen. »Und auch jetzt gehen noch nicht alle gleich wieder normal einkaufen.«

Der Epidemiologe Rafael Mikolajczyk von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg sieht das ähnlich: »Eine Erklärungsmöglichkeit ist, dass die Sensibilisierung der Bevölkerung dazu geführt hat, dass die Übertragung durch Personen mit Symptomen deutlich zurückgegangen ist.« So würden lediglich Menschen, die keine oder noch keine Symptome haben, das Virus übertragen. »Daraus resultiert eine niedrigere Reproduktionszahl.« In den vergangenen Tagen lag sie laut RKI zwischen 0,7 und 0,8. Das heißt, ein Mensch steckt im Schnitt weniger als einen anderen an. Um einen Anstieg der Fälle zu vermeiden, genügt es Mikolajczyk zufolge nun, die Kontakte der Menschen etwas zu reduzieren.

Dennoch sei die starke Einschränkung der Kontakte durch den Lockdown wichtig gewesen, um die Infektionszahlen schnell zu senken. Hätte Deutschland die Corona-Beschränkungen später oder weniger streng eingeführt, gäbe es jetzt viel höhere Infektionszahlen. »Dann wären Lockerungen noch nicht denkbar.« Der Epidemiologe betont aber auch, dass Vieles über die Verbreitung des Virus noch nicht bekannt sei.

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