Warum Glaukome oft erst spät entdeckt werden – und die Folgen |
Katja Egermeier |
15.03.2024 13:00 Uhr |
Ein frühzeitige Diagnose und Behandlung kann das Fortschreiten eines grünen Stars, der bis zur Erblindung führen kann, verhindern. Ohne Vorsorgeuntersuchungen bleiben Glaukome jedoch häufig lange unentdeckt. / Foto: Getty Images/ljubaphoto
Obwohl der grüne Star als eine der häufigsten Erblindungsursachen in Deutschland gilt, liege die Dunkelziffer unerkannter Glaukomfälle hierzulande bei etwa 56 Prozent, so die DOG. Dabei könne eine rechtzeitige Diagnose und Therapie das Fortschreiten der Erkrankung deutlich verlangsamen und einen weiteren Sehverlust verhindern.
Warum aber wird diese »Volkskrankheit« oft erst spät bemerkt? »Das liegt daran, dass die Ausfälle beim Sehen sehr langsam zunehmen und lange durch das Gehirn und über das andere Auge ausgeglichen werden«, erklärt Professorin Dr. Verena Prokosch von der Sektion Glaukom der DOG.
Auch die Sehschärfe bleibe bei einem Glaukom sehr lange unbeeinflusst, ergänzt Dr. Bettina Hohberger, ebenfalls von der Sektion DOG-Glaukom. Vielmehr sei Folge der Erkrankung, dass den Betroffenen bestimmte Bereiche im Gesichtsfeld fehlen. Nehmen sie den ersten kleinen blinden Fleck wahr, ist der Sehnerv jedoch schon deutlich beeinträchtigt. Das lasse sich nicht mehr durch eine Brille, Kontaktlinsen oder anderweitig ausgleichen. Hohberger: »Auch kann eine einmal eingetretene Sehverschlechterung durch Verlust der Sehnerven-Zellen oft nicht mehr rückgängig gemacht werden.«
Die Erkrankungen klingen ähnlich, sind in Deutschland auch beide sehr häufig, stellen aber zwei grundsätzlich verschiedene Krankheitsbilder dar: