Was bedeutet der Chikungunya-Fall im Elsass? |
Ja. Lange Zeit gab es zwar keinen Impfstoff gegen Chikungunya. Im vergangenen Jahr aber wurde in Deutschland der Impfstoff Ixchiq zugelassen, im Februar 2025 folgte der Impfstoff Vimkunya. Wegen vereinzelter Berichte über schwere Nebenwirkungen bei älteren Menschen wird Ixchiq allerdings derzeit von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) überprüft.
Die ersten Populationen der Asiatischen Tigermücke wurden 2015 in Freiburg im Breisgau und Heidelberg nachgewiesen. Seitdem hat sich die Art immer weiter in den wärmeren Regionen des Landes ausgebreitet, vor allem entlang des Oberrheins, der Rhein-Neckar-Region und des mittleren Neckars. In den vergangenen Jahren wurden aber auch Populationen am Bodensee nachgewiesen. Manche Kommunen wie etwa Kehl haben die Hoffnung aufgegeben, die ausgeuferte Tigermücken-Population komplett loszuwerden.
Wer genau wissen will, ob er in einem Mücken-Hotspot lebt, kann auf Karten des »Mückenatlas« oder des Robert-Koch-Instituts (RKI) nachschauen.
Zurzeit ist das Risiko noch gering, sagt Hölzl. Eine Weiterverbreitung der Asiatischen Tigermücke als sogenannter Vektor mache Übertragungen auch bei uns aber immer wahrscheinlicher. Deshalb warnt Hölzl: »Wir müssen diesen Fall als Mahnung dafür nehmen, uns gegen die wachsende Gefährdung durch diese invasive Tierart zu wappnen.«
Wer in die betroffenen Regionen reist, sollte sich konsequent vor Mücken schützen. Von Duftkerzen und Lavendelsäckchen lassen sich Tigermücken aber nicht beeindrucken – DEET- oder Icaridin-haltige Sprays helfen dagegen zuverlässig, Moskitonetze vor allem über dem Kinderbett und Schutzgitter vor den Fenstern auch. Langärmelige weite und helle Kleidung wird empfohlen. Und nachts eventuell einen Ventilator aufstellen – das mögen die Mücken nicht.
»Das Wichtigste ist, mögliche Brutstätten rigoros zu beseitigen«, empfiehlt Hölzl. Mücken lieben stehendes Wasser – wichtig also: Gießkannen, Vogeltränken, Untersetzer und Balkonpflanzen regelmäßig auf stehendes Wasser kontrollieren. Auch Dachrinnen, Regenfässer und Planschbecken können zur Brutstätte werden. Sand im Blumentopf-Untersetzer hilft gegen Mücken, ohne der Pflanze zu schaden. Außerdem ist es wichtig, Gießkannen und Eimer umzudrehen und Regentonnen mit einem festen und vor allem dicht verschlossenen Deckel zu verschließen, zum Beispiel mit einem feinen Netz. »Die Tigermücke zwängt sich auch durch kleine Spalten und Lücken und findet ohne Schutzmaßnahmen sonst hinein«, erklärt Hölzl.