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Wechseljahre

Was bringen die neuen Therapeutika gegen Hitzewallungen?

Fezolinetant und Elinzanetant sind die ersten Vertreter einer neuen Arzneistoffklasse gegen wechseljahresbedingte Hitzewallungen. Für welche Patientinnen sind die neuen nicht hormonell wirkenden Arzneistoffe eine Alternative? Eine Bestandsaufnahme von Professorin Dr. Petra Stute von der Universitätsfrauenklinik in Bern.
Elke Wolf
22.09.2025  12:00 Uhr

Auswirkungen auf Leber

Als häufige Nebenwirkungen nannte die Gynäkologin Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindel, Oberbauchschmerzen, Durchfall und Muskelkrämpfe. Der häufige Anstieg von Leberenzymwerten unter Fezolinetant hat mittlerweile dazu geführt, dass aufgrund der potenziellen Gefahr der Lebertoxizität bei den behandelten Frauen regelmäßige Leberfunktionstests durchgeführt werden müssen.

»Sowohl in Deutschland als auch der Schweiz müssen nun ALT (Alanin-Aminotransferase), AST (Aspartat-Aminotransferase) und Gesamtbilirubin bestimmt werden, in der Schweiz fällt zusätzlich die Überprüfung der ALP (Alkalischen Phosphatase) an. Bei Elinzanetant sind dagegen bislang keine Leberwertkontrollen erforderlich. In den klinischen Studien ergaben sich keine Hinweise auf eine Hepatotoxizität. Dennoch ist eine schwere Lebererkrankung eine Kontraindikation«, so die Expertin (siehe auch Tabelle).

Bei Brustkrebs geeignet?

Frauen, die an einem Estrogenrezeptor-positiven Mammakarzinom erkrankt sind beziehungsweise waren, erhalten eine antiestrogene Therapie – was meist massive vasomotorische Störungen zur Folge hat. Da Fezolinetant nicht hormonell wirkt, wäre es eigentlich auch für diese Patientinnen eine geeignete Option. Allerdings waren Brustkrebspatientinnen nicht in die Zulassungsstudien eingeschlossen, daher wird Fezolinetant aktuell bei Frauen während einer onkologischen Therapie nicht empfohlen.

»Ist die antiestrogene Therapie jedoch abgeschlossen, kann Fezolinetant nach individueller Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt werden. Hintergrund ist der, dass die Daten zu Mammakarzinom-Patientinnen der Highlight-Studie erst 2027 erwartet werden und deshalb in Deutschland noch etwas Zurückhaltung angebracht ist. Wir in der Schweiz sind bei diesem Thema schon etwas weiter und setzen Veoza öfter bei Brustkrebs-Patientinnen ein. Bei uns ist der Einsatz in jedem Fall eine individuelle Entscheidung – auch während der onkologischen Behandlung«, erklärte Stute die feinen Nuancen der Indikation der jeweiligen Länder (siehe auch Tabelle).

Könnte der duale Neurokinin-Antagonist für diese Patientinnen eine Option sein? Laut der Referentin ist Elinzanetant in Phase-III-Studien explizit bei Mammakarzinom-Patientinnen getestet worden. Die eingeschlossenen rund 400 Patientinnen zwischen 18 und 70 Jahren wurden entweder mit Tamoxifen oder Aromataseinhibitoren (mit oder ohne GnRH-Analoga) behandelt und litten unter extremen Hitzewallungen. Elinzanetant bewirkte bei mehr als 70 Prozent der eingeschlossenen Patientinnen eine mindestens 50-prozentige Reduktion der Hitzewallung in Frequenz und Intensität.

Laut Stute gab es die Möglichkeit, nach Ende der einjährigen Studie Elinzanetant weiterzunehmen. »Die allermeisten Frauen haben sich dafür entschieden, was für seine gute Wirksamkeit spricht. Erfreulich ist auch, dass die Adhärenz zur endokrinen Therapie stabil geblieben ist: Die Frauen haben weiterhin ihre Antiestrogene eingenommen. Pharmakokinetisch gesehen, gibt es zwischen Elinzanetant und den Aromatasehemmern beziehungsweise Tamoxifen keine Beeinflussung.«

Die signifikante Verbesserung der Schlafqualität konnte Elinzanetant in den klinischen Studien sowohl bei den gesunden Studienteilnehmerinnen als auch bei jenen mit Brustkrebs erzielen. Stute betonte die Unterschiede in den Einnahmemodalitäten: Elinzanetant (à 2 x 60 mg Lynkuet Weichkapseln) wird einmal täglich abends eingenommen. Die Fezolinetant-Einnahme von 45 mg (Veoza Filmtabletten) ist dagegen unabhängig von der Tageszeit.

 

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