Was die Bauchspeicheldrüse liebt und was ihr schadet |
Bei Entzündungen der Bauchspeicheldrüse, Pankreaskarzinom, Mukoviszidose oder Pankreasoperationen kann nicht nur die endokrine Funktion beeinträchtigt werden. Patienten merken schnell die Folgen, wenn die exokrine Funktion insuffizient ist und es an Verdauungssäften fehlt. Symptome wie Blähungen, Durchfall, Fettstühle und Gewichtsverlust belasten die Betroffenen. Die häufigste Erkrankung des exokrinen Anteils ist die Pankreatitis, die als akute oder chronische Entzündung auftreten kann. Eine Ernährungstherapie ist wichtiger Baustein der Behandlung. Patienten mit akuter Entzündung nehmen vorübergehend eine leichte Vollkost zu sich. Bei der chronischen Form verschreibt der Arzt Pankreasenzym-Präparate mit Enzymen zur Kohlenhydrat-, Eiweiß- und Fettverdauung. Das soll dem Risiko einer Mangelernährung entgegenwirken.
Der häufigste Pankreatitis-Auslöser ist Alkohol. Wer ihn regelmäßig trinkt, etwa in Form des Feierabend-Bieres, schadet dem Organ beständig. Wer sich nur ab und zu mal, dann aber maßlos betrinkt, spielt dem Pankreas ebenfalls übel mit. Ein weiterer Risikofaktor für Pankreatitis ist das Rauchen. Patienten, die bereits an einer Erkrankung der Bauchspeicheldrüse leiden, beschleunigen den Krankheitsverlauf, wenn sie weiter rauchen. Das Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs steigt.
Weitere Feinde des Pankreas sind ein übermäßiger Konsum von Fett und Zucker sowie Übergewicht und Stress. Fett ist jedoch nicht per se schlecht. Wie bei fast allem kommt es auf die Menge an. Selbst Menschen mit exokriner Pankreasinsuffizienz können oft noch 70 bis 100 g Fett pro Tag tolerieren. Ferner spielt die Art des Fettes eine Rolle. Hochwertige Omega 3-Fettsäuren stecken zum Beispiel in Leinöl oder Rapsöl sowie in fettem Fisch und wirken präventiv gegen Entzündungen. Wichtig ist, dass das Verhältnis von entzündungsfördernden Omega-6-Fettsäuren und Omega-3-Fettsäuren maximal bei 5:1 liegt. Die meisten Menschen nehmen jedoch zu viele Omega-6-Fettsäuren auf. Ihnen kann die PTA empfehlen, Omega-3-Fettsäuren in Form von Algenpräparaten oder Fischölkapseln zusätzlich zuzuführen.
Zucker versteckt sich in vielen Fertigprodukten in beachtlichen Mengen. Zuckerbomben sind auch vermeintlich gesunde Lebensmittel wie Fruchtsäfte oder Fruchtjoghurts. Wer Speisen frisch zubereitet, hat selbst in der Hand wie stark er süßt. Zum Trinken kann das Apothekenteam Wasser, ungesüßten Tee oder Saftschorlen empfehlen. Auch einige Arzneimittel können die Bauchspeicheldrüse in Mitleidenschaft ziehen. Dazu zählen einige Antibiotika, Immunsuppressiva, ACE-Hemmer, Sartane, Statine, Psychopharmaka, Estrogene und Schmerzmittel. Die Assoziation ist allerdings nicht in jedem Fall eindeutig belegbar. Wenn der Arzt die Mittel verschreibt, überwiegen die Vorteile den potenziellen Schaden am Pankreas. Anders sieht es aus, wenn Patienten frei verkäufliche Medikamente in Eigenregie nehmen. Hier lohnen Nachfragen von PTA, damit niemand die Mittel ohne Notwendigkeit und/oder in zu großen Mengen einnimmt.