Was die Bauchspeicheldrüse liebt und was ihr schadet |
Wer seiner Bauchspeicheldrüse etwas Gutes tun möchte, macht viel richtig, wenn er sich an die Grundsätze einer gesunden Lebensweise hält. Er trinkt keinen oder höchstens wenig Alkohol, raucht nicht und hält ein normales Körpergewicht mit einem Body-Mass-Index unter 25. Eine ausgewogene Ernährung und Bewegung sind weiterhin wichtig, um das Pankreas vor Entzündungen und Erkrankungen zu schützen. Eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen stellt sicher, dass lebenswichtige Vorgänge im Körper reibungslos ablaufen können. Wer bereits unter einer Insuffizienz der Bauchspeicheldrüse leidet, achtet besonders auf die fettlöslichen Vitamine E, D, K und A. Ihre Aufnahme kann bei einem Mangel an fettspaltenden Verdauungsenzymen reduziert sein. Ideal ist, wenn die Bedarfe über die Ernährung gedeckt werden können. Vitamin E steckt beispielsweise in vielen Pflanzenölen, Vitamin K in grünem Gemüse und Vitamin A in Eiern oder Milch. Alternativ kann das Apothekenteam Nahrungsergänzungsmittel (NEM) empfehlen. Dem geht jedoch am besten eine Untersuchung des Blutes voraus, um nicht in eine Überversorgung zu geraten, die bei den fettlöslichen Vitaminen mit Nebenwirkungen verbunden sein kann.
Ballaststoffe sind gesundheitsfördernd aber schwer verdaulich. Wer darauf mit Blähungen reagiert, steigert die Mengen langsam, damit sich die Verdauung an die unverdaulichen Fasern gewöhnen kann. Eine einfache Option sind pulverisierte Ballaststoff-Mischungen, die Patienten in das Essen einrühren oder darüber streuen können.
Viele Menschen sind den Tag über diszipliniert und halten beim Essen Maß. Abends lässt die Willenskraft nach und es steigt das Bedürfnis, sich etwas Fettiges, Salziges oder Süßes zu gönnen. Chips, Kekse oder Schokolade sind dann schnell in größeren Mengen verschwunden. Eine gesündere Alternative als Abendsnack sind Gemüsesticks oder Obstschnitten. Dennoch ist es ratsam, sich auch Genussmittel nicht völlig zu verbieten, sondern in geringen Mengen zu erlauben. An der Kasse vieler Supermärkte gibt es zum Beispiel kleine Packungen, die die Lust auf Süßes oder Salziges befriedigen und den Genuss nicht ausarten lassen. Zu viel Verzicht hält niemand auf Dauer durch. Wer nicht allergisch oder intolerant ist, braucht daher auch nicht Milch, Weizen oder Produkte daraus zu meiden.
Menschen, die bereits eine kranke Bauchspeicheldrüse haben, legt das Apothekenteam nahe, statt drei großen vier oder fünf kleine Mahlzeiten am Tag zu sich nehmen. Wer ausreichend kaut, kann dadurch die Vorverdauung im Mund verbessern und den Magen-Darm-Trakt ein wenig entlasten. Bitterstoffe regen nicht Appetit und Verdauung an, sie unterstützen auch die Gallensekretion. Reichlich enthalten sind sie zum Beispiel in Salaten wie Endivien, Chicorée oder Radicchio, Kohlsorten wie Grünkohl, Wirsing oder Rosenkohl, grünem Blattgemüse wie Mangold und Spinat, Gewürzen wie Ingwer oder Kurkuma oder in Zitrusfrüchten wie Grapefruit, Zitrone oder Kumquat.
Wenn die Bauchspeicheldrüse nicht ausreichend Verdauungsenzyme herstellen kann, können Nahrungsbestandteile unverdaut ausgeschieden werden und es können starke Blähungen oder Fettstühle entstehen. Bei milder oder moderater Verlaufsform können Patienten bald mit einer leichten Vollkost beginnen. Fett- und ballaststoffreiche Speisen verweilen lange im Magen und werden nur langsam verdaut. Sie können Unwohlsein, Blähungen und Völlegefühl verstärken. Patienten verzichten bei der leichten Vollkost auf Lebensmittel, die sie schlecht vertragen. Dazu zählen häufig Hülsenfrüchte, fette, frittierte, geräucherte oder stark gewürzte Speisen, Kohlgemüse, Getränke mit Kohlensäure, Paprika, Zwiebeln, frisches Brot und unreifes Obst. Die meisten Menschen vertragen Lebensmittel wie Weiß- und Mischbrot, Kartoffeln, Nudeln, Reis, Bananen, reifes Obst, Fisch und Milchprodukte besser. Bei der Zubereitung empfiehlt das Apothekenteam, Fleisch, Fisch und Gemüse nicht zu braten, sondern in Dampf zu garen, zu dünsten oder zu kochen. Beim Essen achten Patienten darauf, dass die Speisen weder zu heiß noch zu kalt sind. Fette, die ohne Pankreasenzyme verdaut werden können, sind die MCT-Fette. Diese mittelkettigen Triglyceride sind besser bekömmlich als gewöhnliche Nahrungsfette. Sie werden hauptsächlich für Patienten empfohlen, die unter chronischen Beschwerden leiden und trotz Enzymeinnahme keine ausreichende Besserung erfahren. Sie führen die MCT-Fette langsam ein, um Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen bei einer zu schnellen Hochdosierung zu vermeiden.