Was die Schilddrüse braucht |
Barbara Döring |
05.10.2023 08:30 Uhr |
Manche Lebensmittel enthalten Substanzen, die die Kropfbildung bei Hypothyreose verstärken können, indem sie die Hormonbildung oder die Aufnahme von Jod in die Schilddrüse hemmen (siehe Kasten). Dabei ist von Goitrogen-reichen Lebensmitteln die Rede, abgeleitet vom englischen Begriff »groiter« für Kropf. Beim Kochen verlieren die Substanzen in der Regel ihre Wirkung. Patienten mit einer Schilddrüsenvergrößerung ist zu empfehlen, entsprechende Lebensmittel nicht übermäßig oder einseitig zu verzehren. »Im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung sind sie in Maßen genossen aber kein Problem«, sagt Zieren.
Aktuelle Studien deuten darauf hin, dass der Verzicht von Gluten bei Patienten mit einer Glutenunverträglichkeit und einer zusätzlichen Hashimoto-Thyreoiditis auch die Schilddrüsenwerte verbessern kann. Die chronisch-entzündlichen Prozesse können zu Magen-Darm-Beschwerden und Nahrungsmittelunverträglichkeiten führen. Betroffene könnten deshalb von einer glutenfreien oder -armen Kost profitieren. Der Nutzen einer entsprechende Ernährungsintervention muss jedoch noch weiter erforscht werden. Ebenso der Verzicht von Lactose oder der Verzehr von echtem Schwarzkümmel (Nigella sativa). Auch hier gibt es Hinweise, dass Betroffene davon profitieren könnten.
Um Problemen mit der Schilddrüse vorzubeugen, ist eine ausreichende Versorgung mit Vitalstoffen wichtig, allen voran Jod und Selen. Bei einer Hypothyreose oder Hashimoto-Thyreoiditis könnte es hilfreich sein, Goitrogene oder Gluten zu reduzieren.
Weitere Informationen zur Schilddrüsengesundheit bietet die Website des Deutschen Schilddrüsenzentrums.