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Laxantien und Obstipation

Was eine gute Beratung bei Verstopfung ausmacht

Obstipation als häufige Nebenwirkung der Medikation oder als Begleitsymptom chronischer Erkrankungen: Diese Zusammenhänge sind den meisten Patienten nicht bekannt. Im Austausch mit dem Apothekenteam können bereits präventiv Gegenmaßnahmen ergriffen werden.
AutorKontaktElke Wolf
Datum 22.08.2025  08:00 Uhr
Was eine gute Beratung bei Verstopfung ausmacht

Mit zunehmendem Alter steigt die Prävalenz für Verstopfung. »Vermutlich liegt das am gehäuften Auftreten von Begleiterkrankungen sowie der vermehrten Einnahme bestimmter Medikamente«, sagte Professor Dr. Michael Karaus, Gastroenterologe aus Göttingen, bei einer digitalen Presseveranstaltung des Unternehmens Opella. Er zitierte klinische Studien, nach denen mehr als die Hälfte der Obstipierten über 65 Jahre laut Medikationsanalyse auch obstipierend (neben)wirkende Medikamente einnahmen.

Auch die aktuelle S2k-Leitlinie zur chronischen Obstipation weist explizit auf pharmakologische sowie durch Erkrankungen ausgelöste Störungen der intestinalen Passage hin. Besonders häufig treten laut Karaus Beschwerden einer verlangsamten Magen-Darm-Passage in Zusammenhang mit neurologischen Erkrankungen auf. »Mehr als die Hälfte der Parkinson-Patienten sind betroffen«, betonte Karaus.

Den meisten Patienten ist jedoch nicht bekannt, dass ihre Arzneimitteltherapie Auswirkungen auf die Darmfunktion haben kann. Dr. Christian Ude, Apotheker aus Darmstadt, empfahl, proaktiv zu beraten und zum Beispiel zu fragen, ob die Verdauung funktioniere. »Es ist an uns, im Beratungsgespräch zwischen den Zeilen zu lesen und eine Verbindung herzustellen, woran die Probleme mit dem Stuhlgang liegen könnten.« Schließlich kämen die Patienten mit einem gewissen Leidensdruck in die Offizin und berichteten nicht nur von Schwierigkeiten mit der Defäkation, sondern auch von Blähungen, Bauchschmerzen oder Unwohlsein.

Red-Flag-Arzneimittel

Zudem sei die arzneimittelinduzierte Obstipation vor allem auch bei Patienten aus der stationären und ambulanten Pflege ein häufiges Beschwerdebild. »Also bei Patienten, die wir gar nicht sehen, sondern die wir übers Eck zugespielt bekommen, weil die Verordnungen bei uns in der Apotheke aufschlagen«, formulierte es Ude. Relativ viele Arzneistoffe beeinflussen die Darmmotilität (siehe Kasten). »Beim pharmazeutischen Personal gehen dann bei bestimmten Arzneimitteln auf dem Rezept schon die Warnleuchten an und wir denken an die präventive Empfehlung von Laxanzien.« Ein Präparatewechsel in Absprache mit dem Arzt sei eher selten möglich.

In diesem Zusammenhang verwies er auf die Möglichkeit einer strukturierten Medikationsanalyse im Rahmen der pharmazeutischen Dienstleistungen, um das Problem aufzudecken. Die erweiterte Medikationsberatung bei Polymedikation - also wenn mindestens fünf systemisch wirkende Arzneimittel dauerhaft angewendet werden- benötige aber ein bisschen Zeit und »ist nichts, was sich eben mal so zwischen Tür und Angel in der Apotheke besprechen lässt«. Mit der Zahl der eingenommenen Arzneimittel steige das Risiko für Neben- und Wechselwirkungen. »Bei diesen strukturierten Medikationsüberprüfungen sprechen wir die Obstipation als Kardinalsymptom an und machen Lösungsvorschläge«, so Ude, der auch Präsident der Landesapothekerkammer Hessen ist.

Berichtet der Kunde im Beratungsgespräch von »Red Flags« wie starken Bauchschmerzen, eventuell mit Fieber und Erbrechen, sollten PTA und Apotheker ihn schnellstmöglich an den Arzt verweisen und in diesem Fall keine Laxanzien abgeben. Alarmsymptome sind auch Blut im Stuhl und ein unerklärlicher Gewichtsverlust. Hier ist zwar die Behandlung mit einem Laxans möglich, aber auch diese Patienten sollten zügig (innerhalb von drei Tagen) bis zeitnah (innerhalb von zwei bis vier Wochen) an den Arzt verwiesen werden.

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