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Was Frauen über Alkoholabhängigkeit wissen sollten

Für Frauen gibt es besondere Risiken beim Thema Alkohol. Ein Suchtmediziner und eine Betroffene erklären, wie es zu problematischem Konsum kommt – und was hilft.
dpa
03.02.2025  12:00 Uhr

Wann handelt es sich um ein größeres Problem?

»Wenn Sie ein größeres Alkoholproblem haben, sagen Sie: ›Ich habe mir eigentlich vorgenommen, nur mit null Promille Auto zu fahren, aber ein Bier geht doch.‹ Und wenn das Problem noch größer wird, dann sagen sie: ›Mich wird schon keiner erwischen. Und eigentlich kann ich noch fahren‹«, so Kiefer. Die Steigerung davon – es geht nur noch um den Alkohol: »Okay, wenn ich jetzt zu der Feier nicht mehr hin und zurück fahren kann, dann trinke ich halt zu Hause – und verzichte auf meine Freunde.«

Kiefer rät sich einen Überblick über den eigenen Alkoholkonsum zu verschaffen. Den haben nämlich die wenigsten, die regelmäßig trinken. Ein Trinktagebuch dokumentiert, wann man wie viel und warum getrunken hat – etwa bei der Stiftung Gesundheitswissen als Download verfügbar. Oder man wirft einen Blick aufs Leergut, das man jede Woche entsorgt – auch das könne eine Problematik ins Bewusstsein rücken.

Als Gatow gemerkt hatte, dass sie ihren Konsum nicht kontrollieren konnte, habe sie quasi »kapituliert«. »Als ich die Idee, mein Trinken kontrollieren zu können, losgelassen habe, war es für mich relativ leicht, nüchtern zu werden.« Sie habe es in Eigenregie und vor allem mit Hilfe einer Selbsthilfegruppe geschafft.

Wo finden Betroffene Hilfe?

Wer das Gefühl hat, das eigene Trinkverhalten ist aus dem Ruder gelaufen, kann Suchtberatungsstellen aufsuchen – eine niedrigschwellige Möglichkeit, Unterstützung zu finden, sagt Kiefer. Sie arbeiten unabhängig von Krankenkassen und machen sich ein Bild der Symptomatik, geben Empfehlungen, ohne das Ziel, eine medizinische Diagnose zu stellen. »Man kann sich informieren und einschätzen, ob das eigene Verhalten problematisch ist, ohne direkt an eine Entzugsklinik oder lebenslange Abstinenz zu denken.«

Auch gute Ansprechpartner: Hausärztin oder Hausarzt. »Sie können und sollen unterstützen, auch unabhängig von der Diagnose einer Alkoholabhängigkeit«, so Kiefer. »Es gibt ja Zusammenhänge zwischen Alkohol und Beschwerden wie Schlafstörungen, Magenschleimhautentzündungen oder Diabetes, und die kann man viel besser behandeln, wenn der Alkoholkonsum weniger oder ganz aufgegeben wird.« Natürlich können Hausärzte anhand körperlicher und psychischer Symptome auch eine Abhängigkeitserkrankung diagnostizieren.

Sowohl niedergelassene Mediziner als auch Suchtberatungsstellen helfen bei entsprechender Symptomatik dabei, eine Suchttherapie anzufangen. Das kann, muss aber nicht ein stationärer Klinikaufenthalt sein.

Mia Gatow rät: »Ich würde immer sagen, guck dir alles an, was du finden kannst. Es gibt Gruppen wie die Anonymen Alkoholiker, die Guttempler, das Blaue Kreuz, auch spezielle Frauengruppen. Es gibt auf Instagram eine wachsende Community, die sich austauscht.« Zudem gebe es Bezahlangebote, Anti-Alkohol-Coaches, Kliniken, Kurz- und Langzeittherapien. »Je nachdem, wie stark die Abhängigkeit ist und was man für ein Typ ist, findet man etwas, das passt.«

Für Gatow selbst waren es die Anonymen Alkoholiker (AA) – eine Selbsthilfegruppe. »Verstanden und akzeptiert zu werden, mit Menschen darüber zu reden, die das Gleiche durchgemacht haben, sind für mich der größte Faktor.« Da würde keiner auf die Idee kommen, zu sagen: »Reiß dich zusammen« oder »Trink halt weniger.«

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