Was hilft bei Maskenakne? |
Verena Schmidt |
23.11.2021 09:00 Uhr |
Das A und O zur Vorbeugung von Hautunreinheiten ist die richtige Reinigung. Die Gesichtshaut sollte zweimal täglich, also am besten morgens und abends, gründlich gereinigt werden. Häufigeres und allzu intensives Säubern ist kontraproduktiv, da es den Hydrolipidmantel und damit die Barrierefunktion der Haut stört. Auf alkoholhaltige und/oder stark parfümierte Reinigungsprodukte sollte man besser verzichten. Geeignet sind dagegen etwa seifenfreie Syndets mit einem pH-Wert von 5,5 (zum Beispiel Cetaphil® Reinigungslotion, Sebamed® Flüssig Wasch-Emulsion), fettfreie Reinigungsgele (wie Bioderma Sensibio Gel Moussant, Eucerin® Dermopure Reinigungsgel) oder schwach saure Emulsionen oder Schäume mit geringem Lipidanteil (zum Beispiel Avène Reinigungsschaum, Dermasence Mousse Reinigungsschaum).
Reinigungsprodukte, die zusätzlich rückfettende, feuchthaltende und hautberuhigende Substanzen enthalten, pflegen die Haut bei der Reinigung und stärken dazu die Hautbarriere. Männer sollten nach der Rasur möglichst keine alkoholhaltigen Aftershaves verwenden, besser sind milde, feuchtigkeitsspendende Produkte (wie Avène Men After-Shave Balsam). Peelings sollten auf den betroffenen Hautstellen sparsam eingesetzt werden, um die Haut nicht zusätzlich zu strapazieren.
Ein ähnliches Hautbild wie bei der Maskenakne zeigt sich bei der perioralen Dermatitis, auch Stewardessenkrankheit genannt: kleine, rötliche Flecken und akneartige Knötchen um den Mund herum. Hier ist die Ursache eine Überpflegung der Haut, eventuell mit ungeeigneten Präparaten, die zu einer gestörten Hautbarriere führt. Behandelt wird die Dermatitis oft mit einer konsequenten Nulltherapie: Alle Kosmetika werden weggelassen, das Gesicht wird über mindestens sechs Wochen nur mit klarem Wasser gereinigt und gepflegt, damit die Haut sich erholen und regenerieren kann.
Der Hydrolipidmantel der Haut lässt sich auch mit der richtigen Pflege stärken. Geeignet sind feuchtigkeitsspendende, möglichst duftstofffreie Produkte. O/W-Formulierungen sollten bevorzugt werden, da lipophile Produkte eher okkludierend wirken und so Hautstoffwechsel und Hautatmung behindern. PTA sollten Pflegeprodukte mit hohem Anteil an Harnstoff, Glycerol, Milchsäure, Hyaluronsäure, Glykol oder Kollagen, sogenannte Natural Moisturizing Factor (NMF) empfehlen (zum Beispiel Benzacare™ Hautberuhigende Feuchtigkeitspflegecreme, Dermasence BarrioPro Gesichtsemulsion). Sie erhöhen das Wasserbindungsvermögen der obersten Hornschicht und halten so die Haut glatt und geschmeidig.
Bei Personen mit empfindlicher und/oder trockener Haut, etwa auch bei Neurodermitis, kann der Feuchtigkeitsstau unter der Maske zu Juckreiz und flächigeren Hautrötungen führen, ähnlich wie bei einer Windeldermatitis. In diesen Fällen eignen sich reichhaltigere, lipophile Cremes, etwa mit Jojoba-, Weizenkeim-, Nachtkerzen-, Traubenkernöl, Phospholipiden oder Ceramiden. Diese sollten bevorzugt nachts verwendet werden, um Okklusion zu vermeiden.
Sind bereits einige Pickel und Entzündungen vorhanden, kann die PTA etwa Zubereitungen mit Ichthyol (wie Ichtholan® 10%) oder Zinkoxid empfehlen. Beide Substanzen wirken austrocknend, Zink zudem antimikrobiell. So lässt sich das Wachstum von Keimen auf der gestörten Hautoberfläche eindämmen und die Entzündung lokal bekämpfen. Bei ausgeprägteren Hautproblemen sollten Betroffene einen Hautarzt zurate ziehen. Dieser kann beispielsweise Rezepturen oder Präparate mit Erythromycin oder Metronidazol verordnen.