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Chronische Erkrankung

Was in der Schwangerschaft zu beachten ist

Vor einer Schwangerschaft haben Frauen mit einer chronischen Erkrankung oft Bedenken. Schaden die Medikamente dem Kind? Und wie wirkt sich die Krankheit auf die Schwangerschaft aus? Mit ärztlicher Hilfe lassen sich viele Fragestellungen klären.
Juliane Brüggen
05.08.2024  08:00 Uhr

Anticholinergika nicht erste Wahl

Anticholinergika sollten nicht als Erstlinientherapie eingesetzt werden – falls erforderlich, ist Ipratropiumbromid das Mittel der Wahl. Unter monatlichen Spiegelkontrollen ist auch der Einsatz von Theophyllin möglich. Montelukast kommt wiederum infrage, wenn besser erprobte Therapien nicht erfolgreich waren. Der monoklonale Antikörper Omalizumab sollte hingegen nur angewendet werden, wenn alle konventionellen Therapien versagt haben – denn es fehlt laut Embryotox noch an Erfahrungen.

Zusätzlich ist es empfehlenswert, auf nicht-medikamentöse Maßnahmen zu setzen. Besonders wichtig sind Kenntnisse zum Selbstmanagement und zu Selbsthilfetechniken bei Atemnot – denn diese geben Sicherheit. Ein zusammen mit dem Arzt erstellter »Asthma-Aktionsplan« kann als Leitfaden dienen. Während das Einhalten einer besonderen Diät nicht erforderlich ist, sollten auslösende Allergene und bekannte Triggerfaktoren so gut es geht vermieden werden.

Schilddrüse im Gleichgewicht halten

Etwa 2 bis 3 Prozent der Schwangeren sind von einer latenten Hypothyreose betroffen, etwa 0,3 bis 0,5 Prozent von einer manifesten Unterfunktion. Manifest heißt, dass der Laborwert für das Thyreoidea-stimulierende Hormon (TSH) erhöht ist, während die freien Schilddrüsenhormone fT3 (Trijodthyronin) und fT4 (Thyroxin) erniedrigt sind. Die Hormone sind für zahlreiche Stoffwechselvorgänge relevant – auch was das ungeborene Kind betrifft. Liegt der fT4-Wert bei erhöhtem TSH-Wert noch im Normbereich, spricht man von einer latenten Unterfunktion. Im Verlauf einer Schwangerschaft ändert sich der TSH-Wert auch physiologisch: im 1. Trimenon sinkt er leicht und steigt dann wieder an.

Häufig liegt einer manifeste Hypothyreose eine Hashimoto-Thyreoditis zugrunde, bei der die Schilddrüse aufgrund einer Autoimmunreaktion entzündet ist. Aber auch Medikamente wie Lithium oder eine Bestrahlung sowie (Teil-)Entfernung des Organs können die Unterfunktion auslösen. Bleibt die Erkrankung während der Schwangerschaft unbehandelt, besteht das Risiko von Fehlbildungen und psychoneurologischen Einschränkungen beim ungeborenen Kind. Essenziell ist daher neben einer ausreichenden Versorgung mit Jod die Substitution der Schilddrüsenhormone. Mittel der Wahl ist hierbei Levothyroxin.

Ist die Hypothyrose gut eingestellt, sind keine negativen Auswirkungen auf das Kind zu erwarten. Laut Degam-Leitlinie »Erhöhter TSH-Wert in der Hausarztpraxis« ist ein TSH-Wert zwischen 0,4 und 4,0 mU/l anzustreben. Besonders wichtig ist dies bis zur 18. bis 20. Schwangerschaftswoche – erst dann ist die Schilddrüse des Fetus voll funktionsfähig. Da der Bedarf an Schilddrüsenhormonen während der Schwangerschaft steigt, ist meist eine Erhöhung der L-Thyroxin-Dosis um etwa 20 bis 30 Prozent erforderlich. Nach einer Dosisänderung sollten die Serumspiegel nach vier Wochen kontrolliert werden. Generell sind ärztliche Kontrollen alle vier bis acht Wochen sinnvoll. Nach der Geburt wird die Dosis meist wieder auf das präkonzeptionelle Level reduziert.

Ob eine latente Schilddrüsenunterfunktion bei Schwangeren behandlungsbedürftig ist, wird mittlerweile kontrovers diskutiert. Die aktuelle Degam-Leitlinie spricht in diesem Fall keine Empfehlung für eine Hormontherapie aus, da die Datenlage nicht ausreiche. 

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