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Herz, Leber, Fettstoffwechsel

Was ist Cholin und wofür ist es wichtig?

Der Mikronährstoff Cholin ist an verschiedenen Stoffwechselprozessen beteiligt. Dennoch ist es kein Allerweltsmittel, das im Zweifel nützt, aber nie schadet. Das ist wichtig im Hinblick auf Nahrungsergänzungsmittel mit der Substanz.
AutorKontaktNicole Schuster
Datum 10.01.2024  08:00 Uhr

Die Dosis macht das Gift

Ein Problem bei der Interpretation dieser Studien ist, dass Cholin an Funktionen beteiligt ist, die sich mit denen von Folsäure und anderen B-Vitaminen überschneiden. In vielen Studien wird allerdings nicht der Status aller B-Vitamine berücksichtigt, was die tatsächliche Rolle von Cholin bei den beobachteten Effekten verschleiern könnte. Wie sich der Mikronährstoff auf die kardiovaskuläre Gesundheit auswirkt, ist unklar. Zwar könnte Cholin den Blutdruck senken und sich auf die Lipidprofile und den Homocysteinspiegel günstig auswirken, zu viel davon könnte jedoch auch wieder das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ansteigen lassen, da Cholin von Darmbakterien in Trimethylamin (TMA) umgewandelt werden kann. Die Leber baut diese Substanz zu Trimethylamin-N-oxid (TMAO) um, das mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht wird. 

Besser denken?

Cholin beeinflusst vermutlich neurologische Funktionen. Einige Beobachtungsstudien haben einen Zusammenhang zwischen der kognitiven Leistung bei Erwachsenen und sowohl einer höheren Cholinaufnahme als auch einer höheren Plasmakonzentration gezeigt. Kleinere randomisierte Interventionsstudien ließen ebenfalls den Schluss zu, dass Cholinpräparate die kognitive Leistung bei Erwachsenen verbessern könnten. Eine systematische Überprüfung von 13 Studien zum Zusammenhang zwischen Cholin und neurologischen Ergebnissen bei Erwachsenen aus dem Jahr 2015 ergab jedoch, dass die Präparate bei gesunden Erwachsenen die Kognition nicht verbesserten. 

Die Rolle von Cholin für die Leber

Bei der nichtalkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD) sammeln sich Lipide in der Leber an, obwohl die Betroffenen weniger als 20 g Ethanol pro Tag konsumieren. Es handelt sich um die häufigste chronische Lebererkrankung. Sie tritt bei bis zu 65 Prozent der übergewichtigen Personen auf und bei 90 Prozent der Menschen mit Fettleibigkeit. Die NAFLD kann in einer Steatohepatitis, fibrotischen Veränderungen, einer Zirrhose, in Leberversagen und schlimmstenfalls Leberkrebs münden. Welche Rolle nimmt Cholin hier ein?

Phosphatidylcholin, für dessen Aufbau Cholin gebraucht wird, ist am Transport von Lipiden aus der Leber beteiligt. Bei einem Cholinmangel sammelt sich Fett in der Leber an, sodass das Organ verfetten kann. Eine Querschnittsstudie mit 56.195 chinesischen Erwachsenen im Alter von 40 bis 75 Jahren zeigte, dass eine erhöhte Nahrungsaufnahme von Cholin das NAFLD-Risiko senken kann. Allerdings zeigte sich dieser Effekt nur bei normalgewichtigen Frauen, nicht aber bei Frauen mit Übergewicht oder Adipositas und auch nicht bei Männern. Um die Rolle von Cholin bei der Vorbeugung oder Behandlung von NAFLD zu bewerten, sind daher aktuell noch weitere Untersuchungen erforderlich.

Nehmen Menschen zu wenig Cholin auf, können sich Studien zufolge also Leberfunktionsstörungen, aber auch Muskelschäden entwickeln. Diese lassen sich durch die Zufuhr des Stoffes wieder rückgängig machen. Bei anderen Krankheiten könnte Cholin ebenfalls eine Rolle spielen. Hier befindet sich die Forschung noch am Anfang. Eine Übersicht über den aktuellen Kenntnisstand gab im Juni 2022 das US-Amerikanische National Institutes of Health (NIH) in einem Fact Sheet for Health Professionals. 

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