Was jeder tun kann, um das Demenzrisiko zu senken |
Juliane Brüggen |
21.09.2022 12:00 Uhr |
Viel Obst und Gemüse, Vollkorngetreide, Nüsse, Hülsenfrüchte, Olivenöl und Fisch – dadurch zeichnet sich die mediterrane Ernährung aus. Eine Studie des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) konnte zeigen: Je mehr die Teilnehmer die mediterrane Ernährung einhielten, desto besser war ihre Kognition. Auch ein größeres Hirnvolumen in gedächtnisrelevanten Hirnregionen und geringere Alzheimer-Biomarker (Amyloid- und Taupathologie) waren festzustellen.
Die Studienlage spreche dafür, dass mit einer guten Einstellung des Blutdrucks auch das Demenzrisiko sinkt, vor allem im mittleren Lebensalter, erklärt die Deutsche Hirnstiftung. Eine aktuelle Studie aus den USA untersuchte außerdem den Effekt verschiedener Blutdrucksenker auf das Demenzrisiko. Es zeigte sich, dass insbesondere die Blutdrucksenker, die Angiotensin-II-Rezeptoren vom Typ 2 und 4 stimulieren, mit einem niedrigeren Auftreten einer kognitiven Störung verbunden waren.
»Weitere klinische Studien müssen dieses Ergebnis erst belegen, bevor spezielle Substanzgruppen empfohlen werden können«, ordnet Professorin Dr. Kathrin Reetz, Vize-Präsidentin der Deutschen Hirnstiftung, das Ergebnis ein. »Wichtig ist aber die Absenkung zu hoher Blutdruckwerte in den Normbereich (unter 140/90 mmHg). Die Korrelation zwischen Bluthochdruck und erhöhtem Demenzrisiko ist belegt und eine Blutdrucksenkung daher in jedem Fall ein wichtiger Faktor für den Erhalt der Hirngesundheit.«
Weitere bekannte Risikofaktoren für Demenz sind Bildung, Abnahme der Hörfähigkeit, Rauchen, Diabetes mellitus, Depression und ein geringer sozialer Kontakt. »Alles in allem zeigt sich, dass wir mit einem gesunden Lebensstil nicht nur unseren Körper, sondern auch das Gehirn gesund erhalten können. Unsere Botschaft zum Welt-Alzheimertag lautet: Jeder hat es selbst in der Hand, sein Alzheimer-Risiko zu reduzieren, wir können etwas machen«, betont Erbguth.