Was könnten Selbst- und Schnelltests bringen? |
Erste Corona-Schnelltests zur Selbstanwendung sollen ab 6. März in Deutschland in den freien Verkauf kommen. Die Discounter Aldi Nord und Aldi Süd kündigten am gestrigen Mittwoch an, diese ab Samstag anzubieten.
Kunden der Discounter können die in Deutschland produzierten Corona-Selbsttests an der Kasse bekommen. Zunächst ist die Abgabemenge auf eine Packung pro Kunde begrenzt. Eine Packung kostet rund 25 Euro und enthält fünf Tests, deren Ergebnis nach dem Nasenabstrich in 15 Minuten vorliegen soll. Die Erkennungsrate liegt den Angaben zufolge bei 96 Prozent.
Auch Discounter-Konkurrent Lidl und die Supermärkte von Rewe und Edeka haben das Thema auf dem Schirm. Die Drogeriemarktketten Rossmann und dm wollen mit dem Verkauf am nächsten Dienstag beginnen. Apotheken wollen die Produkte ebenfalls anbieten.
Erst gestern hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) die ersten Sonderzulassungen für drei Selbsttests auf das SARS-Coronavirus-2 erteilt. Dabei handelt es sich um zwei chinesische Produkte und einen Test aus den USA. Die drei Produkte heißen:
Neben den jetzt zugelassenen drei Selbsttests werden in den nächsten Wochen noch eine Reihe weiterer Produkte auf den Markt kommen: Dem BfArM liegen rund 50 Anträge auf Sonderzulassung für Laientests vor. Darunter sind auch Produkte mit einer anderen Probenahme als der nasalen: So könnten in Zukunft auch Spucktests, bei denen Speichel ausgewertet wird, und »Lolli«-Tests eine Sonderzulassung erhalten.
Die drei Produkte sind in der Handhabung recht ähnlich. Bei allen drei Tests wird eine Probe aus dem vorderen Nasenbereich entnommen, was für Laien geeigneter ist als der Nasen-Rachen-Abstrich mit tiefem Einführen des Tupfers. Das Ergebnis liegt nach Aufbereitung der Probe jeweils nach 15 Minuten vor, nur bei der Rapid SARS-CoV-2 Antigen Test Card wird ein Zeitraum von 15 bis 30 Minuten angegeben. In Hinsicht auf Sensitivität und Spezifität unterscheiden sich die Tests kaum. Alle Antigentests weisen akute Infektionen nach, indem sie SARS-CoV-2-Antigene (Virusproteine) mittels Antikörper fixieren und diese dann mit einer Farbreaktion sichtbar machen.
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.