Was macht einen attraktiven Arbeitgeber aus? |
Es fällt Ihnen schwer, Ihre Wünsche in Worte zu fassen, wenn Sie in einem Vorstellungsgespräch sind? Dann formulieren Sie Ihre Fragen ruhig schon vorher und nehmen diese auf einem Notizzettel mit ins Gespräch. Meist muss man dann gar nicht draufschauen, aber es hilft, wenn Sie den Faden verlieren sollten. Sie können auch offen ansprechen, dass Sie kurz schauen wollen, ob Sie alles gefragt haben, was Ihnen wichtig ist. Es ist ja ganz normal, dass man in dieser Situation aufgeregt ist und nicht an alles denkt.
Achten Sie bei Ihrem Besuch auch darauf, wie die Stimmung in der Apotheke ist, um den Umgang der Kollegen untereinander und die Atmosphäre im Team einschätzen zu können. Sie können auch zwei Freundinnen bitten, ihre nächsten Rezepte in den Stoßzeiten dort einzulösen. Sind die Kollegen auch bei Stress freundlich zueinander? Wie werden Sie empfangen, etwa von den Mitarbeitern, wenn Sie reinkommen und sich anmelden? Wie geht der Chef mit Ihnen um? Nimmt er sich Zeit für Sie? Sitzen Sie in einem angenehm hellen und gelüfteten Raum? Wird Ihnen etwas zu trinken angeboten?
Erfassen Sie vor dem Gespräch auf einer Liste, was Ihnen wichtig ist und formulieren Sie daraus Ihre Fragen. Die Tabelle kann Ihnen dabei eine erste Hilfe sein. Manchmal dauert es auch einige Zeit, bis sie alles zusammengetragen haben, was Ihnen wichtig ist. Und Prioritäten können sich im Laufe der Zeit auch ändern.
Hier einige Formulierungshilfen für Fragen im Vorstellungsgespräch:
Viele Bewerber haben Skrupel, am Anfang »dominant« aufzutreten und bestimmte Dinge gleich in den Vertrag setzen zu lassen. Doch wenn Sie eine Person sind, die weiß, was sie will, und das auch klar ausspricht, sollten Sie das auch schon im Vorstellungsgespräch zeigen. Sie haben wenig davon, wenn Sie zurückhaltend sind und genau wegen dieser Eigenschaft eingestellt werden, nach dem Motto »kann sehr viel und fordert wenig«. Zeigen Sie besser von Anfang an, wer und wie Sie sind.
Alles, was Sie ausmacht, hat Vor- und Nachteile. Das sollte ein erfahrener Chef oder Personaler wissen und daraus schließen können, ob Sie ins Team passen oder nicht. Sind Sie jemand, der sehr klar ist und seine Meinung sachlich vorträgt, kann es sein, dass der Chef dies als Entlastung sehen könnte, wenn Sie ähnliche Ansichten haben wie er und dies dann auch im Team vertreten.
Sie haben ein komisches Bauchgefühl nach dem Gespräch, obwohl Ihr zukünftiger Chef sehr freundlich war und alle Ihre Fragen positiv beantwortet hat? Überlegen Sie, wie Sie selbst generell ticken: Zweifeln Sie generell viel oder sind Sie jemand, der gut zwischen den Zeilen liest? Denn es gibt immer zwei Ebenen des Gesprächs, die Sach- und die Beziehungsebene. Im Zweifel vertrauen wir meist unserem Bauch, wenn uns unser Gegenüber nicht behagt, und meistens ist man damit auch gut beraten.
Es hilft sicherlich, wenn man Vorstellungsgespräche regelmäßig übt und sich auch immer wieder fragt, ob man mit der Arbeit, die man gerade hat, zufrieden ist. Sprechen Sie auch offen bei Ihrem aktuellen Arbeitgeber an, was Sie sich anders wünschen. Trägt dies auf Dauer keinerlei Früchte, hat sich der Spruch bewährt: Love it, change it or leave it. Es ist für die eigene Gesundheit wichtig, sich auf Dauer an seinem Arbeitsplatz wohlzufühlen und sich seine Selbstwirksamkeit beizubehalten, indem man darauf Einfluss nimmt. So oder so.