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Fachkräftemangel

Was macht einen attraktiven Arbeitgeber aus?

Im Gesundheitsbereich gibt es aktuell einen großen Mangel an Fachkräften. Jede Apotheke ist also froh, wenn sie gute Mitarbeiter im Team hat. Für PTA bietet diese Situation die Chance, einmal genau darüber nachzudenken, wo sie arbeiten möchten, in welchen Bereich Veränderungen wünschenswert wären und was einen guten Arbeitgeber für sie persönlich ausmacht.
Britta Odenthal
18.03.2024  16:00 Uhr

Für den einen ist es beispielsweise besonders wichtig, dass die Arbeitsstelle gleich um die Ecke gelegen und der Arbeitsweg kurz ist. Jemand anderes braucht dagegen vor allem ein harmonisches Team, um sich wirklich nachhaltig wohlzufühlen. Machen Sie sich also bewusst, was für Sie persönlich einen attraktiven Arbeitgeber ausmacht. Schreiben Sie alles auf, was Ihnen dazu einfällt und priorisieren Sie dann. Man kann hier zum Beispiel mit Post-its arbeiten: Wünsche/Vorstellungen auf die kleinen Zettel schreiben und diese auf ein Blatt Papier kleben. Prioritäten lassen sich so einfach tauschen und verändern.

Menschen, die sich beruflich neu orientieren, nennen häufig folgende Gründe für den Wechsel des Arbeitsplatzes:

  • Länge des Arbeitsweges,
  • harmonisches Team,
  • kompetenter und netter Chef,
  • höheres Gehalt,
  • persönliche Entwicklungsmöglichkeiten,
  • bessere Work-Life-Balance.

Überlegen Sie anhand dieser Gründe: Was genau bedeutet das für Sie? Ein kürzerer Arbeitsweg kann etwa dazu führen, dass Sie länger schlafen können und weniger Stress haben, aber auch dazu, dass Ihre Familie kein zweites Auto braucht, sie viel Geld sparen und umweltfreundlicher leben können.

Was genau ein harmonisches Team ist, in dem man sich wohlfühlt, definiert jeder anders. Darf es gar keinen Streit geben? Oder sollte ein Streit fair und offen ausgetragen werden? Auch bei einem guten Chef gehen die Vorstellungen auseinander: Soll er kompetent sein, also sich fachlich sehr gut auskennen, oder muss er auch bestimmte soziale Kompetenzen besitzen, zum Beispiel Empathie? Soll er seine Mitarbeiter machen lassen oder genaue strukturierte Vorgaben geben? Soll er Humor haben, selbstreflektiert sein? Wie darf er auf keinen Fall sein?  Auch ein wichtiges Thema: das Gehalt. Sollte es an einen Tarif gebunden sein, sollten vertraglich regelmäßige Gehaltserhöhungen festgelegt werden? Dürfen Überstunden bezahlt werden oder gibt es Freizeitausgleich?

Viele Arbeitnehmer wechseln ihre Stelle auch, um sich persönlich weiterentwickeln zu können. Das kann zum Beispiel bedeuten, dass Sie Ihre Fähigkeiten in einer neuen Apotheke besser einbringen können und diese durch Fort- und Weiterbildung ausbauen können. Eventuell gibt es auch Aufstiegschancen innerhalb der Apotheke.

Last, but not least: Viele Arbeitnehmer versprechen sich von einem Jobwechsel eine bessere Work-Life-Balance. Das kann konkret bedeuten, dass Sie zum Beispiel mehr als einen Samstag im Monat frei haben oder mittags zwei Stunden Pause machen, um Dinge zu erledigen, oder Zeit haben, in Ruhe zu essen.

Was wünsche ich mir? Was will ich nicht mehr?
Arbeitsweg maximal 15 Minuten je Strecke 1,5 Stunden im Stau stehen
Team offene Streitkultur Intrigen im Team
Chef offen für Neues das haben wir schon immer so gemacht
Gehalt vertraglich vereinbarte Erhöhungen alle zwei Jahre um jede Gehaltserhöhung streiten müssen
persönliche Entwicklungsmöglichkeiten Weiterbildungsangebote und Aufstiegschancen vertröstet werden
Work-Life-Balance ein langes Wochenende im Monat, Sa, So, Mo acht Samstage hintereinander arbeiten
Beispiel: Was genau wünschen Sie sich und was wollen Sie bei einer neuen Arbeitsstelle auf keinen Fall?

Gute Stimmung?

Es fällt Ihnen schwer, Ihre Wünsche in Worte zu fassen, wenn Sie in einem Vorstellungsgespräch sind? Dann formulieren Sie Ihre Fragen ruhig schon vorher und nehmen diese auf einem Notizzettel mit ins Gespräch. Meist muss man dann gar nicht draufschauen, aber es hilft, wenn Sie den Faden verlieren sollten. Sie können auch offen ansprechen, dass Sie kurz schauen wollen, ob Sie alles gefragt haben, was Ihnen wichtig ist. Es ist ja ganz normal, dass man in dieser Situation aufgeregt ist und nicht an alles denkt.

Achten Sie bei Ihrem Besuch auch darauf, wie die Stimmung in der Apotheke ist, um den Umgang der Kollegen untereinander und die Atmosphäre im Team einschätzen zu können. Sie können auch zwei Freundinnen bitten, ihre nächsten Rezepte in den Stoßzeiten dort einzulösen. Sind die Kollegen auch bei Stress freundlich zueinander? Wie werden Sie empfangen, etwa von den Mitarbeitern, wenn Sie reinkommen und sich anmelden? Wie geht der Chef mit Ihnen um? Nimmt er sich Zeit für Sie? Sitzen Sie in einem angenehm hellen und gelüfteten Raum? Wird Ihnen etwas zu trinken angeboten?

Erfassen Sie vor dem Gespräch auf einer Liste, was Ihnen wichtig ist und formulieren Sie daraus Ihre Fragen. Die Tabelle kann Ihnen dabei eine erste Hilfe sein. Manchmal dauert es auch einige Zeit, bis sie alles zusammengetragen haben, was Ihnen wichtig ist. Und Prioritäten können sich im Laufe der Zeit auch ändern.

Hier einige Formulierungshilfen für Fragen im Vorstellungsgespräch:

  • Wer würde mich einarbeiten? Kann ich Herrn X vor der Vetragsunterzeichnung einmal persönlich kennenlernen?
  • Ich bin sehr gerne in der Rezeptur und ich gebe mein Wissen auch gerne an junge PTA weiter. Habe ich hier die Möglichkeit dazu? An wie vielen Tagen im Monat? Können wir das bitte vertraglich festhalten?
  • Mir ist Weiterbildung wichtig. Ich würde auch durchaus gerne den Bildungsurlaub dafür verwenden. Sind Sie demgegenüber offen?

Viele Bewerber haben Skrupel, am Anfang »dominant« aufzutreten und bestimmte Dinge gleich in den Vertrag setzen zu lassen. Doch wenn Sie eine Person sind, die weiß, was sie will, und das auch klar ausspricht, sollten Sie das auch schon im Vorstellungsgespräch zeigen. Sie haben wenig davon, wenn Sie zurückhaltend sind und genau wegen dieser Eigenschaft eingestellt werden, nach dem Motto »kann sehr viel und fordert wenig«. Zeigen Sie besser von Anfang an, wer und wie Sie sind.

Alles, was Sie ausmacht, hat Vor- und Nachteile. Das sollte ein erfahrener Chef oder Personaler wissen und daraus schließen können, ob Sie ins Team passen oder nicht. Sind Sie jemand, der sehr klar ist und seine Meinung sachlich vorträgt, kann es sein, dass der Chef dies als Entlastung sehen könnte, wenn Sie ähnliche Ansichten haben wie er und dies dann auch im Team vertreten.

Sie haben ein komisches Bauchgefühl nach dem Gespräch, obwohl Ihr zukünftiger Chef sehr freundlich war und alle Ihre Fragen positiv beantwortet hat? Überlegen Sie, wie Sie selbst generell ticken: Zweifeln Sie generell viel oder sind Sie jemand, der gut zwischen den Zeilen liest? Denn es gibt immer zwei Ebenen des Gesprächs, die Sach- und die Beziehungsebene. Im Zweifel vertrauen wir meist unserem Bauch, wenn uns unser Gegenüber nicht behagt, und meistens ist man damit auch gut beraten.

Es hilft sicherlich, wenn man Vorstellungsgespräche regelmäßig übt und sich auch immer wieder fragt, ob man mit der Arbeit, die man gerade hat, zufrieden ist. Sprechen Sie auch offen bei Ihrem aktuellen Arbeitgeber an, was Sie sich anders wünschen. Trägt dies auf Dauer keinerlei Früchte, hat sich der Spruch bewährt: Love it, change it or leave it. Es ist für die eigene Gesundheit wichtig, sich auf Dauer an seinem Arbeitsplatz wohlzufühlen und sich seine Selbstwirksamkeit beizubehalten, indem man darauf Einfluss nimmt. So oder so.

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