Was man über Keuchhusten wissen sollte |
Keuchhusten geht mit lang andauerndem Husten einher. / Foto: Adobe Stock/nateejindakum
Der aktuelle Anstieg hat vermutlich mehrere Ursachen. So sagte die Kinderärztin und Epidemiologin Viktoria Schönfeld vom Robert-Koch-Institut (RKI) der Nachrichtenagentur dpa: »Es gibt natürliche Schwankungen, durch die alle drei, vier, fünf Jahre deutlich höhere Zahlen zu beobachten sind. Es kann sein, dass wir jetzt auch in so was reinrutschen.« Dazu kommen laut Schönfeld Nachholeffekte nach der Corona-Pandemie sowie häufigere Keuchhusten-Tests.
Die hoch ansteckende Krankheit verläuft nach Angaben des RKI bei Ungeimpften in drei Stadien:
In den ersten ein bis zwei Wochen treten erkältungsähnliche Symptome wie Schnupfen und leichter Husten sowie leichtes oder gar kein Fieber auf.
Im zweiten Stadium, das vier bis sechs Wochen andauere, komme es zu den typischen krampfartigen Hustenanfällen, die mit einem keuchenden Einziehen der Luft enden können. Die Hustenanfälle können mit Würgen und Erbrechen einhergehen, wobei das Erbrechen vor allem bei Kleinkindern auftritt. Auch in dieser Phase ist Fieber eher selten.
Im dritten Stadium klingt die Erkrankung langsam ab. Der Reizhusten kann allerdings noch über Monate anhalten.
Die häufigste Komplikation bei Keuchhusten ist laut RKI eine Lungenentzündung (Pneumonie). Bis zu zehn Prozent der erkrankten Säuglinge und älteren Menschen seien davon betroffen. Andere mögliche Komplikationen seien unter anderem Nasennebenhöhlen- und Ohrentzündungen, Inkontinenz sowie Leisten- und Rippenbrüche bei besonders starken Hustenanfällen.
Die Inkubationszeit – also die Zeit zwischen dem Eindringen des Erregers und dem Auftreten erster Symptome – beträgt laut RKI meist neun bis zehn Tage.
Keuchhusten (Pertussis) wird durch Bakterien – meist durch das Bakterium Bordetella pertussis – ausgelöst. Die Ansteckung mit Keuchhusten erfolgt durch Tröpfcheninfektion, hauptsächlich beim Niesen, Husten oder Sprechen. Die Ansteckungsfähigkeit ist in den ersten beiden Wochen der Infektion besonders hoch und kann bis zu fünf Wochen nach Krankheitsbeginn anhalten.