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Arzneimittel-Wirksamkeit

Was Placebos  können und was nicht

1955 empörte der US-amerikanische Arzt Henry Beecher die Fachwelt mit seiner Behauptung, die Gabe von Zuckertabletten oder eine verständnisvolle Untersuchung würde bei einem Drittel der Patienten den Zustand verbessern. 66 Jahre später sind Placebo- und Nocebo-Effekte anerkannte Phänomene, von einer gezielten Anwendung ist man aber noch weit entfernt.
Carina Steyer
23.02.2021  08:30 Uhr

Leicht auslösbar

Ja, der Nocebo-Effekt kann bereits auch durch den Markennamen eines Medikaments ausgelöst werden. Schätzungsweise 20 bis 30 Prozent der Patienten haben negative Vorbehalte gegenüber Generika und sehen diese als weniger effektiv und qualitativ schlechter an. So kann dann der Wechsel zu einem Generikum zu vermehrten Nebenwirkungen und verringerter Wirksamkeit führen. Und auch die Fachwelt ist vor der Annahme eines möglichen Nocebo-Effekts nicht gefeit. Experten schätzen, dass der Prozentsatz unter Apothekern und Ärzten mit Vorbehalten ähnlich hoch wie bei Patienten ist.

Nocebo-Effekte können zudem durch mediale Berichterstattung verstärkt werden. In Neuseeland änderte der alleinige Anbieter von Schilddrüsenhormonen GlaxoSmithKline 2007 und 2008 die Farbe und das Aussehen seiner Tabletten und verlegte die Produktion von Kanada nach Deutschland. Viele Patienten klagten daraufhin über Nebenwirkungen, die Medien berichteten darüber. Die neuseeländische Psychologin Kate Faasse und ihr Team werteten 2012 sowohl die in den Nachrichtensendungen genannten Nebenwirkungen als auch die Nebenwirkungen aus, die in diesem Zeitraum von Patienten an das Zentrum für Überwachung von Nebenwirkungen gemeldet worden waren. Ergebnis: Die Patienten meldeten signifikant häufiger Symptome, die in den Berichten thematisiert worden waren.

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