Was wird aus der Corona-Warn-App? |
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erklärte, ein aktiver Weiterbetrieb ergebe keinen Sinn »bei der geringen Inzidenz, die wir zurzeit haben«. Außerdem gebe es eine hohe Bevölkerungsimmunität, so dass die Krankheit nicht mehr so schwer verlaufe. Der Minister appelliert aber an die User, die App nicht von ihren Smartphones zu löschen. »Es kann sehr gut sein, dass wir sie für Covid wieder nutzen müssen. Es kann aber auch sein, dass wir sie weiterentwickeln für andere Infektionskrankheiten.«
Dass eine neue Pandemie bevorsteht, ist aus Sicht der Weltgesundheitsorganisation WHO nicht nur eine Frage der Zeit, sondern auch der Vorbereitung. Deshalb hat die UN-Gesundheitsbehörde in Genf eine Reihe von Krankheiten besonders im Auge, die entweder das größte Potenzial für Epidemien oder gar Pandemien haben oder für die noch keine ausreichenden Vorkehrungen getroffen wurden. Darunter sind bekannte Namen wie Ebola, Zika, Covid-19 und Lassafieber, sowie die Atemwegserkrankungen MERS-CoV und SARS. Außerdem: das Krim-Kongo-Fieber und das Rifttalfieber, bei denen Blutungen auftreten können, sowie das Gehirnhautentzündung verursachende Nipah-Virus.
Ganz unten auf der Liste steht der ominöse Eintrag »Krankheit X«. Damit ist eine Erkrankung gemeint, die bislang nicht im Menschen beobachtet wurde und deshalb noch nicht als Pandemie-Kandidatin bekannt ist. Laut der WHO werden 60 Prozent aller neuen Infektionskrankheiten von Tieren zu Menschen übertragen.