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Zigarettenfrei leben

Weg vom Nikotin

Zwar haben sich in letzter Zeit viele Kinder und Jugendliche gegen Zigaretten entscheiden, doch die Zahl erwachsener Raucher ist hoch. Welche Risikofaktoren gibt es beim Einstieg – und welche Strategien helfen gegen die Nikotinabhängigkeit?
Michael van den Heuvel
27.08.2020  16:05 Uhr

Wege aus der Sucht

Doch wie gelingt der Rauchstopp langfristig? Dazu sprach das PTA-Forum mit Professor Dr. med. Rainer Thomasius. Er ist ärztlicher Leiter des Deutschen Zentrums für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ) am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.

»Aktuell empfehlen wir mehrere Verfahren, zu deren Wirksamkeit es Daten aus randomisiert-kontrollierten Studien gibt«, so Thomasius. Besonders wichtig sei die ärztliche Kurzintervention – eine Methode, die noch recht selten zum Einsatz komme, obwohl sie extrem effektiv sei. Ärzte sprechen im Dialog mit Patienten die »fünf R« an.

  • Relevanz, nicht mehr zu rauchen, weil sich dadurch die Gesundheit verbessert,
  • Risiken des Weiterrauchens verdeutlichen,
  • Reize und Vorteile des Rauchstopps besprechen, etwa eine bessere Gesundheit oder Fitness,
  • Riegel (Hindernisse und Schwierigkeiten), etwa Angst vor dem Entzug oder vor der Gewichtszunahme,
  • Repetition, das heißt, Ärzte sollten bei Folgekontakten das Thema erneut ansprechen.

Neben dieser Kurzintervention nennt Thomasius Verhaltenstherapien als weitere Strategie in Richtung Nikotinabstinenz. »Auch telefonische oder Internet-basierte Programme sowie Selbsthilfe-Materialien werden empfohlen«, so der Experte weiter. Mittlerweile gebe es ebenfalls achtsamkeitsbasierte Ansätze.

»Medikamentöse Verfahren, also Nikotinersatzstoffe, Bupropion und Vareniclin, spielen – vor allem in Kombination mit anderen Verfahren – eine wichtige Rolle«, erklärt Thomasius. Gerade bei erhöhter Rückfallgefährdung sei die Kombination pharmakologischer Interventionen mit weiteren Verfahren zu empfehlen. Wer mehr dazu wissen möchte, muss nicht mehr allzu lange warten: Thomasius rechnet damit, dass im Oktober dieses Jahres die neue S3-Leitlinie zur Tabak- beziehungsweise Nikotinentwöhnung veröffentlicht wird. Darin sind alle evidenzbasierten Empfehlungen zu finden.

Rückfallrisiken mindern

Am UKE wird das »Rauchfrei«-Programm der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) angeboten. Es besteht aus acht Sitzungen im wöchentlichen Abstand und kostet 168 Euro. Gesetzliche Krankenkassen übernehmen einen Teil der Kosten. »Rauchfrei« gliedert sich in drei Abschnitte. In der Abstinent-Vorbereitung geht es um psychoedukative Maßnahmen: Patienten erfahren, wie sie selbst vom Rauchstopp profitieren. Sie legen persönliche Ziele fest und identifizieren Risikosituationen, in denen sie zu Rückfällen neigen könnten. Weiter geht es mit der Phase der Konsumbeendigung. »Buddys«, also Freunde oder Kollegen, können helfen, die Motivation zu fördern. Feuerzeuge oder Aschenbecher landen im Müll, und die Lieblings-Raucherkneipe ist tabu. Beim Rauchstopp selbst nennt Thomasius die Reduktionsmethode, sprich den Konsum langsam einzuschränken, oder den radikalen Punktstopp. In der dritten Phase sollen Teilnehmer ihre Abstinenz stabilisieren. Sie lernen Entspannungstechniken kennen. Ärzte suchen auch nach depressiven Verstimmungen oder Angst als Faktoren, die einen Rückfall wahrscheinlicher machen.

»Diese Rauchfrei-Programme wurden speziell für Erwachsene konzipiert«, schränkt Thomasius ein. »Kinder oder Jugendliche werden von den kognitiven Faktoren, etwa dem Mehrwert, nicht mehr zu rauchen, kaum angesprochen.« Zwar gebe es spezielle Interventionen für Heranwachsende; die Erfolge seien aber gering, und bei den meisten Teilnehmern fehle die Motivation.

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