Welche Nahrungsergänzungsmittel für Senioren sinnvoll sind |
| Barbara Döring |
| 03.11.2025 08:00 Uhr |
Im Alter essen viele Menschen nur noch wenig und manche Vitalstoffe kommen zu kurz. Zum Ausgleich wahllos freiverkäufliche Vitaminpräparate einzunehmen, ist jedoch bekanntlich wenig hilfreich und birgt sogar Risiken. / © Adobe Stock/Miljan Živković
Etwa ein Drittel der Erwachsenen in Deutschland nimmt regelmäßig Nahrungsergänzungsmittel (NEM) ein. Besonders Vitamin- und Mineralstoffpräparate sind bei Verbrauchern beliebt. Schon vor mehr als zehn Jahren zeigte eine Studie des Helmholtz Zentrums München, dass 54 Prozent der Frauen und 34 Prozent der Männer über 64 Jahren ergänzende Vitamine, Mineralstoffe und andere Zusatzstoffe einnahmen. Oft greifen jedoch ausgerechnet jene Personen zu NEM, die sich ohnehin ausgewogen ernähren und einen gesunden Lebensstil pflegen. Doch wahllos die freiverkäuflichen Präparate einzunehmen, in der Hoffnung, sie könnten einen zusätzlichen Nutzen für die Gesundheit bringen, ist bekanntlich wenig hilfreich und birgt im Gegenteil sogar Risiken.
Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) ist eine Nahrungsergänzung für Erwachsene in der Regel nicht erforderlich, wenn man sich ausgewogen ernährt. Das ist im Alter jedoch nicht immer möglich. So sinkt etwa durch die geringere Muskelmasse der Energiebedarf, der Nährstoffbedarf der Über-65-Jährigen bleibt aber etwa gleich.
Auch ein geringerer Appetit oder Probleme mit dem Kauen oder Schlucken beeinträchtigen mitunter die Nährstoffversorgung. Die regelmäßige Einnahme von Medikamenten wie Diuretika kann ebenso einen zusätzlichen Bedarf an Vitalstoffen bedingen. Laut der Universitätsmedizin Halle haben in Deutschland bis zu 80 Prozent der älteren Patienten im Krankenhaus ein Risiko für eine Mangelernährung oder weisen bereits einen Mangel auf.
Vor allem die Vitamine D und B12 sowie Proteine kommen bei Senioren oft zu kurz. Auch die Mineralstoffe Calcium und Magnesium werden mitunter bei reduzierter Nahrungszufuhr oder einer ungünstigen Lebensmittelauswahl nur unzureichend aufgenommen.