Welches Menstruationsprodukt bei starker Regelblutung? |
Neben großen Unterschieden in der Fassungskapazität der Produkte habe die Arbeitsgruppe festgestellt, dass die Angaben zur Produktkapazität häufig nicht mit den ermittelten Ergebnissen übereinstimmten, heißt es in der Publikation. »Die meisten Produkte gaben eine höhere Kapazität an, als bei unseren Tests festgestellt wurde. Wir vermuten, dass dies darauf zurückzuführen ist, dass die Produkte mit anderen Flüssigkeiten als Blut getestet wurden, zum Beispiel mit Wasser oder Kochsalzlösung«, schreiben die Autorinnen.
Die ermittelten Unterschiede im Fassungsvermögen unterstrichen, wie wichtig es sei, bei der Hypermenorrhö-Diagnose das verwendete Menstruationsprodukt zu berücksichtigen, schlussfolgern die Autorinnen. Ein besseres Verständnis der Kapazität neuerer Menstruationsprodukte könne Ärzten außerdem bei der Quantifizierung des Blutverlusts helfen.
»Die Studie von DeLoughery et al. modernisiert unser Verständnis für die Kapazität von Menstruationsprodukten durch die Verwendung von roten Blutzellen anstelle von Kochsalzlösung«, kommentieren Dr. Paul Blumenthal von der Stanford University und Kollegen die Untersuchung in einem Editorial (DOI: 10.1136/bmjsrh-2023-201972). Sie liefere praktische, relevante Informationen, die bei der Wahl eines individuell geeigneten Produkts nützlich sein könnten.
»Im Einklang mit der Forschung zur Frauengesundheit im Allgemeinen war und ist die auf die Menstruation ausgerichtete Forschung in der medizinischen Literatur unterrepräsentiert«, monieren sie. Dabei könnten Frauen heutzutage mehr als 400 Menstruationszyklen in ihrem Leben erwarten. Jüngste Studien lägen zudem nahe, dass Menstruationsblut »ein Fenster zur Gesundheit« sein könne und möglicherweise für diagnostische Zwecke genutzt werden könne.