Wenn das Baby krank ist |
Die Dosierung von Medikamenten ist bei Kindern schwierig. Sie hängt oft vom Gewicht ab und nicht allein vom Alter. Ein kleiner Fehler in der Dosierung kann zu einer Überdosierung führen, die schwerwiegende Nebenwirkungen verursachen kann. Eine zu geringe Dosis kann wiederum dazu führen, dass das Arzneimittel nicht ausreichend wirkt. Die Behandlung der Erkrankung wird verzögert oder verhindert.
Nach der Verabreichung eines Medikaments sollten Eltern die Symptome des Kindes beobachten. Bei ungewöhnlichen Reaktionen oder einer Verschlimmerung der Beschwerden suchen sie am besten ärztliche Hilfe. Generell ist zu beachten, dass Kinder auf Medikamente allergisch reagieren können und Wechselwirkungen möglich sind. Ob Interaktionen mit anderen Arzneimitteln, die das Kind einnimmt, vorliegen, sollte das Apothekenteam routinemäßig bei der Abgabe prüfen. Falls erforderlich können PTA ein alternatives Mittel vorschlagen. Wichtig ist außerdem der Hinweis, dass Symptome wie Hautausschläge oder Atembeschwerden mögliche allergische Reaktionen auf das Medikament sein können. Die Behandlung ist dann sofort abzubrechen und das weitere Vorgehen mit einem Arzt zu besprechen.
Grundsätzlich ist zu hinterfragen, ob es unbedingt gleich ein Saft, ein Zäpfchen oder eine Tablette sein muss, wenn es dem Kind nicht gut geht. Oft stehen auch nicht medikamentöse Optionen zur Verfügung, die zumindest einen Versuch wert sein können (siehe Tabelle). Wenn Kinder immer direkt ein Arzneimittel bekommen, wenn etwas zwackt, kann das psychosoziale Auswirkungen haben. Kinder lernen von ihren Eltern und können die Vorstellung entwickeln, dass Medikamente die Lösung für jedes gesundheitliche Problem sind. Das kann ihre Einstellung zu Gesundheit und Krankheit im späteren Leben beeinflussen.
Der wiederholte Gebrauch von Medikamenten, insbesondere von Schmerzmitteln oder Beruhigungsmitteln, kann zu Abhängigkeit führen. Daher können Kinder nicht früh genug lernen, dass Tabletten keine Bonbons sind. Das Apothekenteam leistet einen Beitrag, indem es kompetent berät, wann Arzneimittel in der Selbstmedikation geeignet sind und wann nicht.
Symptome | Behandlungstipps für Eltern |
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Koliken und Bauchschmerzen | Sanfte Bauchmassagen im Uhrzeigersinn, Kirschkernkissen auf den Bauch legen, Kümmeltee, Bäuerchen machen lassen nach dem Stillen oder Füttern |
Zahnen | Zahnungsringe (am besten gekühlt), sanfte Massagen des Zahnfleisches mit einem sauberen Finger, Zahnungsgel |
Schnupfen und verstopfte Nase | Kochsalzlösung zur Befeuchtung der Nasenschleimhäute, Nasensauger, den Oberkörper beim Schlafen hochlagern (zum Beispiel durch ein Kissen unter der Matratze) |
Hautreizungen und Windeldermatitis | Häufiges Wechseln der Windeln, Zinkoxid-Salbe oder Wundschutzcreme, Luft an die Haut lassen, Windelpausen einlegen |
Fieber | Leicht anziehen und den Raum kühl halten, ausreichend Flüssigkeit anbieten, fiebersenkende Medikamente (Paracetamol oder Ibuprofen als Zäpfchen oder Saft), Wadenwickel |
Durchfall | Sicherstellen, dass das Kind ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt, Elektrolytlösungen, weiter stillen oder wie üblich die Flaschennahrung weitergeben |
Verstopfung | Zusätzliches Wasser oder abgekühlten Tee anbieten, Bauchmassagen und sanfte Bewegung der Beine (wie beim Radfahren), stopfende Lebensmittel vermeiden (bei älteren Säuglingen) |
Husten | Raumluft befeuchten, viel Flüssigkeit geben, den Oberkörper beim Schlafen hochlagern |
Schlafstörungen | Einschlafroutinen entwickeln, Schlafzeiten konstant halten, Schlafumgebung optimieren, die Selbstberuhigung des Babys fördern, also nicht gleich eingreifen, wenn es weint |