Wenn die Beinarterien eng werden |
Die Therapie der PAVK soll unter anderem einer weiteren Gefäßverengung entgegenwirken und so das Risiko für potenziell lebensbedrohliche Blockaden im Herz oder Gehirn verringern. Wichtig für den Patienten ist außerdem, dass sich seine Symptome verbessern oder zumindest nicht verschlechtern. Eine Therapie erfordert in der Regel die aktive Mitarbeit der Betroffenen.
Zunächst gilt es, vorhandene Risikofaktoren so weit wie möglich zu beseitigen. Für den Patienten bedeutet das: Er sollte auf jeden Fall mit dem Rauchen aufhören, Übergewicht reduzieren, sich regelmäßig bewegen und gesund ernähren. Das sind eine ganze Reihe von Lebensstiländerungen, die den wenigsten Menschen leichtfallen. Um das Fortschreiten der PAVK zu verlangsamen, sind diese aber bereits erforderlich, wenn der Betroffene noch keine oder nur wenig Beschwerden hat.
Das Apothekenteam kann seine Kunden dabei mit praktischen Tipps unterstützen. Vielen Rauchern erleichtern – neben Entwöhnungskursen – beispielsweise Nikotinkaugummis oder -pflaster den Verzicht auf die Zigarette. Der Weg zu mehr Sport und gesünderer Ernährung beginnt mit kleinen, überschaubaren Schritten. Das kann je nach den individuellen Voraussetzungen etwa ein vegetarischer Tag in der Woche und/ oder ein Spaziergang nach dem Essen sein.
Erhöhte Cholesterinwerte, Hypertonie und Diabetes fördern das Fortschreiten der PAVK. Diese Risikofaktoren lassen sich medikamentös beeinflussen. Studien belegen, dass Statine wie Simvastatin und Atorvastatin das Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls sowie das Sterberisiko bei PAVK-Patienten senken. Auch die schmerzfreie und die absolute Gehstrecke verbessern sich durch die Lipidsenkung. Bei Diabetikern wirkt sich eine strenge Blutzuckerkontrolle positiv aus. Zur Behandlung des arteriellen Bluthochdrucks von PAVK-Patienten empfiehlt die medizinische Leitlinie primär ACE-Hemmer (zum Beispiel Enalapril, Lisinopril) und Calciumantagonisten (zum Beispiel Nifedipin, Amlodipin, Verapamil, Diltiazem). Auch Betablocker (zum Beispiel Metoprolol, Bisoprolol) können eingesetzt werden.
Bereits im Anfangsstadium der Erkrankung verschreibt der Arzt außerdem in der Regel sogenannte Thrombozytenfunktionshemmer, die die Bildung von lebensgefährlichen Blutgerinnseln im Gefäß verhindern sollen. Etabliert hat sich die Gabe von Acetylsalicylsäure (ASS) in einer Dosierung vom 100 mg pro Tag. Bei Hochrisikopatienten oder Kontraindikationen gegen ASS wird auch das neuere Clopidogrel (75 mg/ Tag) eingesetzt. Beide Substanzen konnten in Studien das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse um etwa ein Viertel senken.