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Nebenwirkung Neuropathie

Wenn Medikamente die Nerven angreifen

Diabetes und Alkoholmissbrauch sind zwar die häufigsten Ursachen einer Neuropathie. Aber gerade deshalb werden seltenere Auslöser der quälenden Nervensymptome mitunter übersehen. Etliche Medikamente und ein Vitaminmangel gehören dazu. Einige Beispiele im Folgenden.
Isabel Weinert
05.06.2024  08:30 Uhr

Eher nicht toxisch

Eine weitere Gruppe, bei der eine Polyneuropathie als Nebenwirkung lange Zeit angenommen wurde, wenn auch nur in seltenen bis sehr seltenen Fällen, ist diejenige der Statine. Die Daten hierzu sind uneinheitlich. Eine jüngere Studie räumte den Verdacht auf diese Nebenwirkung zumindest in dieser Untersuchung aus. Die dänischen Wissenschaftler hatten Menschen mit einem erhöhten Risiko für eine Polyneuropathie oder mit einer bereits vorhandenen PNP allerdings aus der Studie ausgenommen, sodass keine Aussage darüber getroffen werden kann, ob Statine das PNP-Risiko bei vorbelasteten Patienten erhöhen könnten. 

Auch bei einem der wichtigsten Antiarrhythmika, dem Amiodaron, können sich als Nebenwirkung Symptome einer Polyneuropathie zeigen. In den 80er-Jahren ging man allerdings von einer höheren Inzidenz neurologischer Störungen aus als heute. Das Risiko für diese Nebenwirkung hängt von der Therapiedauer ab. Zeigen sich Symptome einer PNP, so sind diese nach Absetzen reversibel, aber auch bereits eine Dosisreduktion kann Linderung bringen. 

Verschiedene Chemotherapeutika bringen ein großes Risiko für Nervenschädigungen mit sich, darunter Vincaalkaloide, Taxane und Platinverbindungen. Ob eine Dosisreduktion zur Schmälerung der neurotoxischen Wirkungen möglich ist, muss genau mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden, damit keinesfalls die Wirksamkeit sinkt.

Folge von Mangel

Der bekannteste Mangel, der eine Neuropathie mit sich bringen kann, ist derjenige an Vitamin B12. Das Vitamin wird nur von Bakterien, Pilzen und Algen gebildet und gelangt auf diese Weise mit der Nahrung in den Körper. Hier fungiert es als Coenzym, das am Fett- und Aminosäurestoffwechsel mitwirkt und für eine normale Blutbildung sowie DNA-Synthese gebraucht wird. Weil der Organismus das Vitamin speichern kann, macht sich ein Mangel erst bemerkbar, wenn die Speicher entleert sind. Das kann drei bis fünf Jahre dauern.

Die Symptome eines B12-Mangels sind zum Beispiel Müdigkeit, Kraftlosigkeit, eine sogenannte perniziöse Anämie und eine Neuropathie. Sie sind nicht selten, fehlt doch in Deutschland jedem Zehnten ausreichend Vitamin B12, ab dem 65. Lebensjahr trifft es gar jeden Vierten. 

Der Anstieg im Alter lässt sich auf einen zunehmenden Mangel an Intrinsic Factor zurückführen, eines Proteins, das mit dem aus der nahrung aufgenommenen Vitamin B12 einen Komplex bildet und damit den Transport in den Organismus ermöglicht. Auch Antidiabetika, ein Überschuss an Magensäure, der tägliche Konsum von Alkohol sowie eine streng vegetarische oder vegane Ernährung leisten einem Mangel am Vitamin Vorschub. Ebenso sind häufiger Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen betroffen.

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