Wenn sich die Wechseljahre auf Job auswirken |
Eine Schwierigkeit bleibt oft: Ein Patentrezept für wechseljahresfreundliche Arbeitsbedingungen gibt es nicht. Die Bedürfnisse und Möglichkeiten variieren je nach Tätigkeitsbereich. Erhard hält es daher für zielführend, offen mit Führungskräften über individuelle Bedürfnisse und Anpassungen zu sprechen.
»Während im Büro oder Homeoffice oft Flexibilität bei Arbeitszeiten und Pausen besteht, ist das etwa bei körperlich anstrengenden Tätigkeiten nicht immer möglich«, so die Beraterin. Bei Letzteren kann etwa ein ruhiger Pausenraum zum Rückzug eine Option sein.
Und statt gleich die Arbeitszeit zu reduzieren, kann es auch eine Option sein, in Absprache mit der Führungskraft zumindest vorübergehend an die eigene Lebenssituation angepasste Aufgaben zu übernehmen.
Grundsätzlich würden immer mehr Unternehmen die Bedeutung von Unterstützung für Frauen in den Wechseljahren anerkennen, wie Erhard sagt. Laut Schaudig gibt es etwa Firmen, in denen auf Wechseljahre-Beschwerden spezialisierte Gynäkologinnen einen Vortrag für Interessierte halten und anschließend für Einzelberatungen zur Verfügung stehen.
Ansonsten gilt: Wenn der Job durch die Symptome stark beeinträchtigt ist, können auch Betriebsärztinnen und -ärzte oder Betriebsräte Anlaufstellen sein. Zudem bieten Selbsthilfegruppen und Online-Foren Raum für den Austausch mit anderen Betroffenen. »So kann man Erfahrungen teilen und Unterstützung erhalten«, sagt Emma Erhard.