Wichtiges Wissen rund um das Ertrinken |
»Ist derjenige noch ansprechbar, dann kann ich ihm schon beim Anschwimmen sagen: ›Ich bin gleich bei Ihnen, ich kann Ihnen helfen‹«, sagt Pijl. Das beruhigt. Ein klassischer Rat lautet: Ertrinkende von hinten anschwimmen, damit man von ihnen nicht in die Tiefe gezogen werden kann. Philipp Pijl hat allerdings einen Einwand: »Wer noch bei Bewusstsein ist, bekommt dann noch mehr Panik, wenn er von hinten einfach gegriffen wird.« Er rät daher: Mit Abstand von vorn anschwimmen und erklären, dass sich gleich von hinten nähert und unter den Arm greift.
Es gibt aber noch andere Möglichkeiten, dem Ertrinkenden etwas Sicherheit zu verschaffen – mit etwas Abstand. Wolf rät, Pullover, Jacken, Holzstöcke oder auch das Badehandtuch zu nehmen und es dem oder der Ertrinkenden zuzuwerfen. »Das Hilfsmittel muss den Ertrinkenden auch gar nicht tragen. Aber er hat es in der Hand und man hat bessere Chancen, ihn zur Not irgendwo hinzuziehen«, sagt Philipp Wolf. »Und wenn es nur das seichte Gewässer ist, wo man selbst stehen kann.«
Ist die Person bewusstlos, ist das Wissen aus Erste-Hilfe-Kursen gefragt. Genauer gesagt: die Herzdruckmassage, die dafür sorgt, dass der restliche Sauerstoff im Blut durch den Körper zirkulieren kann. Die Herzdruckmassage sollte im besten Fall mit einer Mund-zu-Nase- oder Mund-zu-Mund-Beatmung kombiniert werden. Philipp Wolf rät, die Person zunächst fünfmal zu beatmen. Hintergrund: »In den Lungen ist kein Sauerstoff mehr, da reicht das Drücken dann alleine nicht. Es muss irgendwie Sauerstoff in die Lunge rein.« Die Reanimation führt man so lange durch, bis die eintreffenden Profis übernehmen.