Wichtiges Wissen rund um das Ertrinken |
Dafür einen Blick zu haben, das ist für Laien gar nicht so einfach. Auf eine kritische Situation hindeuten können laut Benjamin Taitsch solche Beobachtungen: »Die Schwimmbewegungen sind nachlässig. Sie sind im Geiste noch da, aber der Kopf geht schon leicht unter Wasser, wodurch das Atmen nicht mehr möglich ist.« Auch wenn jemand auf einmal deutlich schnellere oder langsamere Schwimmbewegungen macht, kann das laut Pijl ein Anzeichen sein.
Ein Sonderfall sind Kinder. »Bei Kindern sieht man in aller Regel keine Panikreaktion. Sie machen sich steif und gehen einfach unter«, sagt Wolf. Zwischen dem vergnügten Spielen am Seeufer und dem Untertauchen des Kopfes liegen oft nur Sekunden. Deshalb ist es auch so wichtig, dass Eltern ihren Nachwuchs nicht ohne Aufsicht am Wasser spielen lassen.
Je früher es gelingt, die ertrinkende Person aus dem Wasser zu holen, desto besser stehen die Chancen, dass sie überlebt und keine langfristigen Schäden davonträgt. Also gilt: »Sobald man das Gefühl hat, dass etwas nicht in Ordnung ist, sollte man nicht zögern, den Notruf 112 zu wählen«, sagt Benjamin Taitsch.
Wichtig dabei: Beschreiben, wo man sich befindet, und sich gut merken, wo die Person untergegangen ist. Gibt es eine Wachstation, die besetzt ist, sollte man die Rettungsschwimmerinnen und -schwimmer informieren.
Sind (noch) keine professionellen Retter vor Ort, muss man nun einschätzen: Welche Maßnahmen traue ich mir zu? Vielleicht gibt es einen Rettungsring. Oder kann man mit einem SUP zur Unglücksstelle paddeln, damit die eintreffenden Rettungskräfte direkt Bescheid wissen, wo sie ist. Vielleicht ist man im Schwimmen aber auch so sicher, dass man versuchen möchte, die Person ans Ufer zu holen.
»Wichtig: Man sollte nur tun, was man sich selbst zutraut«, sagt Benjamin Taitsch. Denn: Schnell passiert es, dass man bei einem Rettungsversuch selbst in Lebensgefahr gerät. Denn wer als Ertrinkender in Panik ist, klammert sich mit Kraft an allem fest, was Rettung verspricht.