Wie lange sind Geimpfte und Genesene geschützt? |
Um die Dauer des Schutzes, aber auch die Breite zu verbessern, arbeiten Hersteller an Auffrischungs-Impfstoffen. Drosten zufolge könnten diese zum Winter hin zum Einsatz kommen. Lothar Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI) sagte, man werde anhand von Studien sehen, wann eine Auffrischung angezeigt sei. Aber Zeitabstände könne man noch nicht benennen.
Besser abgedeckt werden sollen mit Boostern auch neue Virusvarianten, die der Immunantwort entgehen können. Aktuell sind diese in Deutschland noch selten. Doch mit zunehmendem Anteil von Geimpften und Genesenen in der Bevölkerung könnten sie ihre Vorteile gegenüber anderen Varianten ausspielen. Im Fokus sind momentan die in Südafrika und Brasilien entdeckten Mutanten B.1.351 und P.1.
Der Chef des Pharmakonzerns Pfizer, Albert Bourla, sagte kürzlich laut US-amerikanischen Medien, er halte künftig jährliche Corona-Impfungen für möglich. Eine Aussage, über die sich Immunologen wunderten, sagte dagegen Watzl: »Für den Großteil der Bevölkerung ist nicht zu erwarten, dass das gesamte Prozedere jedes Jahr wiederholt werden muss.« Eine Dosis pro Saison – ähnlich wie bei der Grippeschutzimpfung – bräuchten voraussichtlich jene Menschen, deren Immunsystem nicht mehr so gut auf eine Impfung anspricht, etwa aus Altersgründen oder wegen Immunschwäche durch Vorerkrankungen. Für sie sei es auch wichtig, durch ein geimpftes Umfeld mitgeschützt zu werden. Dafür reichten voraussichtlich Auffrischungen im Abstand von mehreren Jahren.
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.