Wie man den Schweinehund überlistet und gesund bleibt |
Ja. Im Winter nur drinnen bei 21 Grad auf dem Laufband zu laufen, das trainiert zwar das Herz-Kreislauf-System, nicht aber das Immunsystem. Das Immunsystem lebt davon, ab und zu mal gestresst zu werden – durch Kälte, Wind und Regen.
Dadurch kann es sich auf zwei Weisen verbessern. Einmal quantitativ: Ich bekomme mehr Abwehrzellen. Und qualitativ: Die Zellen werden besser darin, mit Erregern klarzukommen. Damit das klappt, sollte man die Belastungen beim Laufen aber richtig gestalten. Dazu gehört auch, sich beim Laufen entsprechend der Temperaturen anzuziehen. Das Grundprinzip ist: Man sollte fröstelnd loslaufen, nach fünf bis zehn Minuten ist einem dann warm.
Liegt die Außentemperatur unter sechs Grad, sollte man eine Kopfbedeckung tragen. Denn viele Prozesse der Wärmeregulation laufen über unsere Stirn ab, wir verlieren darüber viel Wärme. Gut ist eine Funktionsmütze, die die Stirn trocken hält und vor Wind schützt.
An kalten Tagen sollte man in den ersten 15 bis 20 Minuten außerdem leichte Handschuhe tragen. Und: Bitte die Laufschuhe imprägnieren, damit die Feuchtigkeit von den Füßen wegbleibt – das machen viele nicht.
Ich gebe immer den Tipp: Steck dir auch im Winter sportliche Ziele. Die dürfen ruhig kleiner sein als im Sommer. Das kann sein: Ich möchte zwei Kilogramm abnehmen. Oder drei Kilometer am Stück laufen können. Es sollten Ziele sein, die innerhalb von sechs Wochen zu erreichen sind. Denn nach sechs Wochen erleben viele von uns ein Motivationsloch, zu diesem Zeitpunkt sollte man sein Ziel erreicht haben. Dann belohnt man sich. Und setzt das nächste Ziel, ebenfalls auf sechs Wochen angelegt.
Ein weiterer Tipp: Darüber reden, dass man auch im Winter laufen gehen will. Dann fragen die Leute nämlich nach – und Ausreden zu finden, ist nie so schön, wie die ehrliche Antwort zu geben: Ja, ich ziehe das auch im Winter durch.