Wie nachhaltig arbeitet die Pharmabranche? |
Verena Schmidt |
11.09.2025 16:00 Uhr |
Die Pharmaindustrie ist bislang nicht unbedingt als umweltfreundlich bekannt. Doch die Unternehmen setzen bei verschiedenen Bausteinen an, um ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern. / © Adobe Stock/Celt Studio
»Wir wollen klimaneutral werden«: Mit diesem Versprechen werben heute viele Unternehmen. Aber was heißt das eigentlich genau? Dahinter steht der Anspruch, den Ausstoß von Treibhausgasen – meist ist damit Kohlendioxid (CO₂) gemeint – so weit wie möglich zu senken oder die ausgestoßenen Mengen durch Ausgleichsmaßnahmen zu kompensieren, sei es Aufforstung, Investitionen in Klimaschutzprojekte oder erneuerbare Energien.
Viele Großkonzerne wie Google, Microsoft und Apple haben sich als Ziel gesetzt, bis spätestens 2040 CO2-neutral zu arbeiten. Einige mittelständische Unternehmen wie der Schokoladenhersteller Ritter Sport und der Outdoor-Ausrüster Vaude arbeiten bereits überwiegend CO2-neutral. Für die Verbraucher bleibt jedoch häufig undurchsichtig, was genau hinter entsprechenden Werbeversprechen steckt, denn eine verbindliche Definition von Schlagworten wie »klimaneutral« und Co. gibt es nicht. Oft ist nicht ganz klar, was eigentlich genau gemeint ist. Bezieht sich das Ziel der Klimaneutralität beispielsweise nur auf einen Unternehmensbereich oder auf die gesamte Lieferkette?
Auch Pharmaunternehmen setzen sich ehrgeizige Ziele. AstraZeneca etwa will mit dem Programm »Ambition Zero Carbon« seine Treibhausgasemissionen bis 2026 um 98 Prozent reduzieren, auf 100 Prozent erneuerbare Energien umsteigen und seine Fahrzeugflotte vollständig elektrifizieren.
Das ebenfalls weltweit agierende Unternehmen Sanofi nimmt den Müll ins Visier. Im Rahmen des Projektes »Green Diabetes« prüft es, wie Ressourcen entlang des gesamten Lebenszyklus von Einmal-Pens geschont werden können – vom Design über Transport und Nutzungsdauer bis hin zur Rücknahme gebrauchter Pens. Sanofi hat mehrere Pilotprojekte gestartet, darunter auch eines mit mehreren Apotheken in Berlin, um die Praktikabilität der Rücknahme gebrauchter Insulinpens zu testen. Das Kunststoffmaterial der ausgedienten Pens soll soweit möglich in den Produktionskreislauf anderer Produkte eingespeist werden.