Wieder feuchte Augen kriegen |
Ursache der hyperrevaporativen Form ist meist ist eine chronische, nicht entzündliche Fehlfunktion der sogenannten Meibom-Drüsen, die die äußere lipidhaltige Tränenschicht produzieren. Bei jedem Lidschlag geben sie Lipide über den Lidrand an den Tränenfilm ab. Um Verstopfungen der Meibom-Drüsen zu lösen, sollten Betroffene eine dreistufige Lidrandpflege dauerhaft in ihre tägliche Pflegeroutine aufnehmen:
Hier ist vor allem Geduld gefragt, denn eine Besserung tritt oft erst nach drei bis vier Wochen ein.
Sobald Symptome eines trockenen Auges auftreten, ist zudem immer eine Substitution mit künstlichen Tränen sinnvoll. Sie ergänzen fehlende beziehungsweise qualitativ unzureichende Bestandteile des natürlichen Tränenfilms. Bei verminderter Tränenproduktion füllen sie die wässrige Phase des Tränenfilms auf, zugesetzte Lipide schließen Risse in der Lipidschicht. Künstliche Tränen verringern die Osmolarität des Tränenfilms und reduzieren die Scherkräfte beim Blinzeln. Ihre Anwendung dämpft den mechanisch bedingten Entzündungsschub und sorgt so für Entspannung. Allerdings stören sie durch Verdünnung auch die natürliche Zusammensetzung des Tränenfilms und spülen für die Versorgung des Auges wichtige Nährstoffe aus.
Tränenersatzmittel enthalten Polymere, die auf dem Auge haften. Art und Polymerisationsgrad der enthaltenen Polymere definieren die Viskosität des Präparates. Gängige Substanzen sind Carbomer, Hydroxyethylcellulose, Hypromellose, Polyacrylsäuren oder Polyvinylpyrrolidin. Hyaluronsäure fungiert zudem als Wasserbinder und verbessert die Augenoberfläche. Typische weitere Bestandteile in Tränenersatzmitteln sind Lipide wie Triglyceride, Phospholipide oder Rizinusöl. Glycerol dient als Schmierstoff. Heparin, Dexpanthenol, Vitamin A oder pflanzliche Inhaltsstoffe wirken als regenerierende Komponenten, Benzalkoniumchlorid oder Cetrimid als Konservierungsmittel.