Winterfitness für die Haut |
Er empfiehlt das zweimal tägliche Cremen mit lipidreichen Pflegepräparaten. »Das hilft dem angegriffenen Hydrolipidmantel, die Hautbarriere zu stärken beziehungsweise sich zu regenerieren«, sagte der Hautexperte im Gespräch mit PTA-Forum. Dazu geeignet sind Wasser-in-Öl-Emulsionen oder lamellare Systeme mit Lipiden, die auch natürlicherweise in der Haut vorkommen. Als Lipidkomponente empfiehlt Kresken Phospholipide, Ceramide oder Ceramid-Derivate, etwa aus Jojoba-, Kokos-, Weizenkeim- oder Traubenkernöl (wie Freiöl® Pflegeöl und Figuröl, Nuritic Intense von La Roche Posay, Polaneth Lotion von Dermasence). Diese Lipide sind in der Lage, sich in die Hautbarriere zu integrieren, und stärken damit das Hautmikrobiom. Auch Nachtkerzen- oder Borretschsamenöl sind in Form ihrer topischen Zubereitungen sinnvoll.
Als Natural Moisturizing Factor verrichten Hyaluronsäure, Harnstoff, Kollagen, Glycerol oder Milchsäure ihren Dienst (wie Hyaluron Activ B3 von Avène, Cetaphil® Feuchtigkeitscreme, Eucerin® Hautglättende Gesichtscreme 5 % Urea). Sie können die Restfeuchte an epidermalem Wasser in der Haut zurückhalten und erhöhen. »Ob auch Substanzen wie Aquaporin, Allantoin oder Mikrosilber einen Zusatznutzen bei trockener Haut haben, ist wissenschaftlich dagegen noch nicht eindeutig erwiesen«, macht Kresken aufmerksam.
Reine Feuchtigkeitscremes im Winter sollten nur bei zu Akne neigender Haut verwendet werden. Reine Fettcremes wiederum verstopfen die Poren. Eine Ausnahme: längere Aufenthalte bei eisigen Temperaturen im Freien oder beim Wintersport. Hier können lipidreiche Kälteschutzcremes oder Lipogele (wie Excipial® Mandelölsalbe, Weleda Calendula Wind- und Wetterbalsam) die Haut vor Erfrierungen schützen. Diese aber in warmen Räumen wieder entfernen, um einen Wärmestau zu vermeiden.
Die Lippen bedürfen mehr als jede andere Hautpartie Schutz. Ohne Talg- und Schweißdrüsen, mit dünner Hornschicht und wenig Melanin sind sie weder vor Kälte noch vor Sonne geschützt. Pflegestifte und Lippenbalsame, am besten ohne Mineralöle, fetten trockene, rissige Lippen. Mit UV-Filtern schützen sie auch vor Sonne (wie Anthelios® Lippenstick LSF 50+ von La Roche Posay, Hyaluron Sonnenpflege Lippen SPF 50 von Medipharma). Das sollten vor allem Lippenherpes-Geplagte beherzigen. UV-Strahlung wirkt als Trigger für eine Reaktivierung der Herpesviren.
Apropos Sonnenterrassen: Auch bei bewölktem Himmel ist ein fetthaltiger Sonnenschutz mit einem LSF von mindestens 30 ein absolutes Muss. Ist man in den Bergen unterwegs, am besten einen noch höheren LSF wählen. Vor allem Nase, Kinn und Ohrläppchen müssen vor Verlassen des Hauses gut eingecremt sein. Zu bedenken und im Beratungsgespräch weiterzugeben: Reste der Sonnencreme vom Sommer eignen sich aufgrund eines höheren Wasseranteils nicht, da potenziell die Gefahr von Erfrierungen besteht.
Nicht nur der Gesichtshaut setzt der Winter zu. Versteckt unter Schals, Rollkragen und langen Hosen führen Hals, Dekolleté sowie die Haut an den Beinen ein Schattendasein. Vor allem bei trockener Haut macht sich ein tägliches Pflegeprogramm bezahlt. Für die Körperreinigung eignen sich medizinische rückfettende Ölbäder, die kein Parfüm oder austrocknende Komponenten enthalten, dafür aber reich an pflanzlichen Ölen sind (wie Dermasence Pflegebad, Excipial® Mandelölbad, Balneum-Hermal Ölbad, Freiöl® Hautpflegeölbad).