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Biguanid Metformin

Wirksam auch bei Covid-19?

Metformin könnte auch das Leben verlängern, Krebs vorbeugen und neuen Hinweisen zufolge sogar bei schweren Covid-19-Verläufen helfen. Die Wirkmechanismen sind noch weitgehend unklar. Für eine Indikationserweiterung fehlen bislang klinische Studien.
Nicole Schuster
02.03.2021  16:00 Uhr

Mögliche Komplikation

Die aktuellen Studien legen also nahe, dass die Einnahme von Metformin unabhängig von anderen Faktoren wie Alter, Geschlecht, Ethnie, Adipositas und Bluthochdruck mit einer signifikant niedrigeren Sterblichkeit an Covid-19 assoziiert sein könnte. Welche Wirkmechanismen ausschlaggebend für diesen Effekt sind, ist aber noch unklar.

Dass die Therapie auch Risiken bergen kann, zeigt die Publikation »Praktische Empfehlungen der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) zum Diabetesmanagement bei Patientinnen und Patienten mit einer Covid-19-Erkrankung«. Die Autoren raten, die Gabe von Metformin bei Covid-19-Patienten mit schwerem Krankheitsverlauf kritisch zu überprüfen und die Medikation gegebenenfalls anzupassen. Grund ist, dass als Komplikation einer Therapie mit Metformin (selten) eine Laktatazidose auftreten kann. Diese Stoffwechselentgleisung kann zu einem Multiorganversagen führen. Die DDG plädiert daher dafür, Diabetiker mit schweren Covid-19-Verläufen mit Insulin zu behandeln.

Wirksam auch bei PCOS

Metformin kann aber noch mehr. Bereits seit Jahren setzen Ärzte das Antidiabetikum bereits off Label beim Polyzystischen Ovarial-Syndrom (PCOS) ein. Bei der Krankheit stellt der weibliche Körper zu viel des männlichen Geschlechtshormons Testosteron her, was Frauen erschwert, schwanger zu werden. Metformin soll dem entgegenwirken.

Auch in der Vorbeugung von Krankheiten scheint die Substanz zu punkten. Mehrere Studien deuten darauf hin, dass Metformin das Krebsrisiko beziehungsweise die Krebssterblichkeit bei Typ-2-Diabetikern verringern kann. Diese Hinweise gibt es für eine Reihe verschiedener Krebserkrankungen, darunter Darm-, Pankreas-, Prostata- oder Lungenkrebs.

In 2019 wurde eine Studie veröffentlicht, die zeigte, dass Metformin bei weiblichen Mäusen Hirnschäden nach einem Schlaganfall teilweise reparieren kann. Warum das bei männlichen Tieren nicht gelang, erklären Forscher damit, dass Estrogen die Wirkung fördert, Testosteron aber hemmt. Aus Tierversuchen könnte sich auch schließen lassen, dass Metformin die Raucherentwöhnung erleichtert. Wissenschaftler forschen zudem daran, ob das Antidiabetikum die Nebenwirkungen einer oralen Glucocorticoid-Therapie zu reduzieren vermag. 

Wie genau Metformin diese und weitere Wirkungen hervorruft, ist bis heute unklar. So ist selbst der Wirkmechanismus bei Diabetes nicht restlos aufgeklärt. Der Klassiker kann also weiterhin für Überraschungen sorgen. 

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