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Auf Fluoridgehalt achten

Zähneputzen mit Tabs statt Zahnpasta?

Keine Zahnpasta im Bad? Das ist wohl für viele Menschen bisher kaum vorstellbar. Dabei gibt es auch spezielle Tabs zum Zähneputzen. Hat das gesundheitliche Vorteile, wie teils behauptet wird?
dpa
16.10.2023  13:00 Uhr
Zähneputzen mit Tabs statt Zahnpasta?

Zahnpasta auf die Bürste geben, Wasser drüber und ab in den Mund damit. Diese Routine im Badezimmer von Millionen Menschen wird durch Alternativprodukte in Frage gestellt: sogenannte Zahnputztabs. Sie sehen aus wie Tabletten, sind aber nicht zum Schlucken gedacht, sondern müssen kurz zerkaut werden. Mit Spucke entsteht im Mund ein cremiges Gemisch, mit dem man sich dann die Zähne putzt. Solche Tabs waren zunächst oft eher in Bio- und Unverpacktläden zu finden, inzwischen aber auch in einigen Drogerien und Supermärkten. Hinzu kommen Anbieter im Internet.

Mit welchen Argumenten Zahnputztabs beworben werden

Die Tabs sind zum Beispiel in Tütchen oder wiederverwendbaren Behältern verpackt. Das können Kaufanreize sein für Menschen, die auf Plastikverpackungen verzichten oder zumindest weniger davon verbrauchen wollen. Tabs gelten zudem als praktisch auf Reisen, weil nichts auslaufen kann und man kleinere Mengen einpacken kann.

Manche Unternehmen stellen ihre Tabs zudem als gesundheitlich vorteilhaft dar – beziehungsweise herkömmliche Zahnpasta als potenziell ungesund. Sie werben zum Beispiel damit, dass sie gewisse Substanzen weggelassen. Und kritisieren teilweise Fluorid, das ist der für die Kariesvorsorge wichtige Stoff in vielen Zahncremes. Teils werden noch andere Inhaltsstoffe als Problem bezeichnet – etwa solche, die dafür verantwortlich sind, wie Zahnpasta schäumt, aussieht, schmeckt.

Nachdem bis vor Kurzem noch möglichst viele verschiedene Zahnpasta-Wirkungen mit immer mehr Wirkstoffen gefragt gewesen seien, habe sich der Trend in der Diskussion um Nachhaltigkeit und Klimaschutz völlig gewandelt, sagt der Leiter des Departments für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde an der Universität Witten/Herdecke, Stefan Zimmer: »Die Produkte sollen nun möglichst pur sein.« Also möglichst wenig Inhaltsstoffe aufweisen.

Sind Zahnpasta-Inhaltsstoffe ungesund?

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) teilt auf Anfrage mit, dass es »keine Hinweise« darauf habe, dass Inhaltsstoffe von Zahnpasta in toxikologisch bedenklichen Mengen aufgenommen würden. Generell müsse jeder Inhaltsstoff eines kosmetischen Mittels sowie das Fertigprodukt eine gesetzlich vorgeschrieben Sicherheitsbewertung durchlaufen, bevor sie in den Verkehr gebracht werde. »Der Hersteller/Inverkehrbringer haftet für die gesundheitliche Unbedenklichkeit der Produkte«, erklärt das BfR.

Insbesondere zu Fluorid kursieren seit langer Zeit Falschangaben und abstruse Behauptungen. »Ich bin seit 35 Jahren Zahnarzt und es hat sich in der Zeit nichts daran geändert, dass manche Patientengruppen Vorbehalte gegen Fluorid haben«, sagt Zimmer. Nicht nur er, auch andere Fachleute betonen, dass das Spurenelement nicht schädlich sei – jedenfalls nicht in den niedrigen Dosierungen, die in Zahnpasta enthalten sind.

Das Magazin »Ökotest« berichtete im Sommer, ein Erwachsener müsse für eine akute Vergiftung mit Symptomen zwei bis drei Zahnpastatuben schlucken, sterben würde man erst beim Verspeisen des Inhalts von 33 bis 67 Tuben. Fluorid ist auch keineswegs zu verwechseln mit dem giftigen Gas Fluor.

Die Verbreitung fluoridhaltiger Zahnpasta hat laut Bundeszahnärztekammer zu einem sehr deutlichen Rückgang von Karies bei Kindern und Jugendlichen geführt. Es trage dazu bei, die Zähne widerstandsfähiger zu machen. »Die Hauptwirkung beim Zähneputzen ist die Fluoridwirkung«, sagt Zimmer. Es sei ein Irrglaube, dass das Bürsten allein vor Karies schütze. Die mechanische Reinigung sei trotzdem nicht überflüssig: Sie sei wichtig gegen Parodontitis, eine bakterielle Entzündung des Zahnhalteapparates, und unterstütze die Wirksamkeit des Fluorids gegen Karies.

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