Zähneputzen mit Tabs statt Zahnpasta? |
Ob man sich mit Zahnpasta oder Tab die Zähne putzt, ist laut Bundeszahnärztekammer egal, solange genug von dieser Substanz drinsteckt: »Zahnputztabletten können eine Alternative zur klassischen Zahnpasta sein, wenn der Inhalt stimmt, das heißt, sie müssen ausreichend Fluoride enthalten.« Aber wie viel ist ausreichend? Da wird es komplizierter.
Tabs und Zahnpasta können zwar laut Angabe auf der Packung die gleiche Fluorid-Konzentration enthalten, meistens 1450 ppm. Das heißt laut Zimmer aber nicht, dass gleich viel davon im Mund landet. Er gibt ein Rechenbeispiel: Bei einem Hersteller wiege ein Tab nur etwa 0,3 Gramm. Von Zahnpasta hingegen verwende man je nach Größe des Bürstenkopfes 1 bis 1,5 Gramm. »Deshalb kann man nicht davon ausgehen, dass eine Zahnputztablette mit Fluorid die gleiche Wirksamkeit wie Zahnpasta entfaltet.« Die Datenlage zu Tabs bewertet er generell als schlecht.
Manche Hersteller von fluoridfreien Zahncremes und Tabs nutzen stattdessen Austauschstoffe wie das Mineral Hydroxylapatit (HAP). Es sei nach bisherigem Forschungsstand jedoch »keine wirksame Alternative« bei der Kariesprophylaxe, stellt die Bundeszahnärztekammer klar.
Wenn in Tabs und Zahnpasta noch weitere Inhaltsstoffe weggelassen werden, wie etwa antibakterielles Zink, Stoffe gegen Mundgeruch, Plaque und Weißmacher, so müsse man natürlich auf diese Wirkungen verzichten, sagt Zimmer. Einige weitere Substanzen, die teils als problematisch dargestellt werden, hätten Zahnpasta-Hersteller selbst häufig schon vorsorglich aus ihren Produkten entfernt – nur wegen Vermutungen oder Diskussionen darum. Kinderzahnpasta sollte laut BfR jedoch kein Zink enthalten.
Am Preis lässt sich gute Zahnpflege laut Bundeszahnärztekammer nicht erkennen. Es schnitten zum Beispiel immer wieder günstige Zahncremes in Tests gut ab. »Dass Fluorid enthalten ist, ist das A und O.«