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Zecken-Gefahr abwehren

Als würde SARS-CoV-2 nicht schon reichen, stehen jetzt im Frühjahr auch wieder die durch Zecken übertragenen FSME-Viren und Borrelien-Bakterien auf der Sorgenliste vieler Menschen. Mit der richtigen Strategie kann man sich gegen diese Parasiten aber gut wehren.
Annette Immel-Sehr
05.03.2021  15:30 Uhr

Impfungen beugen vor

Immerhin gibt es die Möglichkeit, sich durch eine Impfung vor der Erkrankung zu schützen. Gerade angesichts möglicher schwerer Verläufe und langdauernder Spätfolgen empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine Impfung all denjenigen, die in FSME-Risikogebieten in besonderem Maße Zecken ausgesetzt sind, weil sie beispielsweise in der Forst- und Landwirtschaft arbeiten oder in der Natur regelmäßig einem Hobby nachgehen. Die Kosten für die FSME-Impfung tragen die gesetzlichen Krankenkassen.

Es handelt sich um einen Totimpfstoff, das heißt, der Arzt injiziert abgetötete FSME-Viren. Der Körper bildet daraufhin Antikörper gegen Oberflächenproteine des Virus. Die Impfung erfolgt durch den Haus- oder den Kinder- und Jugendarzt. Für einen mehrjährigen Schutz sind drei Impfungen erforderlich. Die ersten beiden erfolgen im Abstand von ein bis drei Monaten. Zwei Wochen nach der zweiten Impfung besteht für 90 Prozent der Geimpften ein ausreichender Schutz für die laufende Saison. Für eine länger anhaltende Schutzwirkung ist die dritte Impfung erforderlich. Sie soll je nach Impfstoff nach fünf beziehungsweise neun bis zwölf Monaten erfolgen. Eine erste Auffrischung ist nach drei Jahren nötig. Kinder ab einem Jahr und Erwachsene können nach diesem Schema geimpft werden.

Grundsätzlich lässt sich mit der Immunisierung jederzeit beginnen. Um für die warme Jahreszeit, in der sich die Menschen vermehrt in der Natur aufhalten, vorbereitet zu sein, ist ein Impfbeginn im Winter oder Frühjahr ratsam. Vor einer Reise, bei der man voraussichtlich viel Zeit in der Natur verbringt, sollte man klären, ob für das entsprechende Gebiet eine FSME-Impfung empfohlen wird. Dies gilt auch für andere europäische Länder.

Borrelien weit verbreitet

Anders als FSME-Viren kommen die anderen Erreger, die hierzulande über Zeckenstiche übertragen werden können, in ganz Deutschland vor. Borrelia burgdorferi, oft einfach als Borrelien bezeichnet, gelangen jedoch nicht sofort, sondern erst nach etwa zwölf Stunden des Blutsaugens von der Zecke in den Wirt. Die Zecke filtert aus dem gesaugten Blut die für sie nahrhaften Bestandteile heraus und gibt den Rest über ihren Stechapparat wieder an den Wirt zurück. Bei diesem mehrmaligen Vorgang können Borrelien, die sich im Darm der Zecke befinden, übertragen werden. Somit steigt die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung mit der Dauer des Blutsaugens.

Laut RKI tragen je nach Region zwischen 5 und mehr als 35 Prozent der Zecken Borrelien. Eine Impfung gegen Borrelien gibt es bislang nicht. Meist verursacht eine Borrelien-Infektion keine oder allenfalls nur leichte unspezifische Symptome. Falls sich eine Lyme-Borreliose entwickelt, kann sie jedoch die Haut, das Nervengewebe oder die Gelenke betreffen. Eine Schädigung des Herzens tritt bei weniger als einem Prozent der Erkrankten auf.

Das charakteristischste Symptom der Lyme-Borreliose ist die sogenannte Wanderröte (Erythema migrans), die bei etwa 90 Prozent der Infizierten innerhalb von einigen Tagen bis zu vier Wochen nach dem Stich auftritt. Es handelt sich um eine ringförmige Hautrötung, die sich entweder rund um die Einstichstelle der Zecke oder aber an einer anderen Körperstelle bildet. Wichtig ist, nach einem Zeckenstich auf das Symptom zu achten. Wenn es auftritt, sollte der Betroffene einen Arzt aufsuchen. Als Therapie der Wahl gilt die orale Gabe von Doxycyclin oder Amoxicillin, je nach der Schwere und Dauer der Beschwerden erfolgt die Behandlung über zehn bis 30 Tage.

Schädigungen an den Nerven – bei etwa drei Prozent der Erkrankten – treten wenige Wochen bis einige Monate nach dem Zeckenstich auf. Sie äußern sich als brennend schmerzhafte Entzündungen einzelner Rückenmarksnerven. Relativ häufig entwickelt sich eine ein- oder beidseitige Gesichtslähmung. Eine Lyme-Arthritis, wie die von Borrelien verursachte Gelenkentzündung bezeichnet wird, tritt bei 5 Prozent der Infizierten auf und kann schubweise oder chronisch verlaufen. Am häufigsten ist das Kniegelenk betroffen.

Die Symptome einer Lyme-Borreliose variieren stark von Mensch zu Mensch. Für Ärzte ist es oft schwierig, die Erkrankung auf Anhieb zu diagnostizieren, vor allem, wenn der Zeckenstich oder die Wanderröte unbemerkt geblieben sind.

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