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Blasenentzündung

Zucker für die Harnwege

Manche Harnwegsinfekte haben etwas von einem Bumerang. Immer und immer wieder belästigen Schmerzen den Toilettengang, ständiger Harndrang bringt nur ein paar Tropfen hervor. Warum D-Mannose bei unkomplizierten Blasenentzündungen eine Alternative zur Antibiotikatherapie sein kann, erklärte Dr. Ludwig Baumgartner bei der Expopharm Impuls.
AutorKontaktElke Wolf
Datum 19.09.2021  08:50 Uhr

Die überwiegende Mehrheit der akuten unkomplizierten Harnwegsinfekte verläuft ohne Komplikationen. Zudem wissen die meisten Patientinnen ihre Beschwerden gut einzuschätzen. Insofern spreche prinzipiell nichts gegen eine Selbstmedikation, sagte Dr. Ludwig Baumgartner, Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe aus Freising. »Wir brauchen in der Apotheke PTA und Apotheker mit Fingerspitzengefühl und Erfahrung. So lange keine Gefahr einer aufsteigenden Infektion mit intensivem Krankheitsgefühl, Schmerzen in der Nierengegend und Fieber besteht, können Präparate zur Selbstmedikation empfohlen werden – zumal viele aufgeklärte Frauen Antibiotika ablehnen.«

Die S3-Leitlinie zur Behandlung von Harnwegsinfekten lässt die alleinige symptomatische Behandlung als eine probate Möglichkeit zur sofortigen Antibiotikagabe auch zu. Hier sieht Baumgartner in dem Einfachzucker D-Mannose eine sinnvolle und gut verträgliche Möglichkeit, sich selbst zu therapieren. Das Monosaccharid sei in der Lage, beim akuten Infekt die Symptome zu lindern und das Risiko des Auftretens einer erneuten Entzündung herabzufahren. »Ihr Wirkprinzip ist bestechend einfach, weil man sich das körpereigene Vorhandensein der Mannose im Urothel zunutze macht«, erklärte er.

Das funktioniert so: Die Pathogenese einer Harnwegsinfektion spielt sich am Urothel, der Auskleidungsschicht von Blase und Harnwegen, ab. Escherichia coli, der Hauptübeltäter im Infektionsgeschehen, heftet sich mit Hilfe seiner Fimbrien an die Mannose-haltige Glycoprotein-Oberfläche des Urothels, auch Glykokalyx genannt. Das setzt die lästigen inflammatorischen Prozesse in Gang. Durch die orale Einnahme zusätzlicher Mannose – die zum großen Teil unverstoffwechselt über den Harn wieder ausgeschieden wird - binden die Fimbrien von E. coli nicht an die Glykokalix, sondern an »die frei herumschwimmenden Mannose-Moleküle. Diese ummanteln quasi die Bakterien, sodass diese nicht mehr an der Schleimhaut anhaften können«, erklärte der Referent.

Dazu reicht die Einnahme von 2 Gramm Mannose pro Tag. »Der Körper kann Mannose zwar auch selbst aus Fructose herstellen, aber nicht in diesen Mengen«, stellte der Mediziner das Stereoisomer zu D-Glucose vor. Wichtig für die Beratung: Mannose hat keine kalorische Potenz, macht also nicht dick.

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